Als ich vor einiger Zeit auf der Suche nach einem Weihnachtsgeschenk für einen knapp 5-jährigen Jungen war, erinnerte ich mich an eine Rezension, die ich vor einiger Zeit bei querbeet gelesen gesehen hatte. Genau, das war das Richtige: ein Buch über verrückte Maschinen für alle möglichen und unmöglichen Lebenslagen. Bevor ich Tatu und Patu einpacke und auf den Weg zu dem hoffentlich glücklichen Empfänger bringe, hier noch schnell meine Meinung dazu:
Tatu und Patu sind zwei einfallsreiche kleine Jungs mit ziemlich großen Köpfen. Wenn man sieht, welche Maschinen sie entwickeln, wundert man sich nicht darüber, dass die beiden Brüder in Seltsamhausen wohnen. Jedenfalls wissen sie genau, welche Geräte man bräuchte, um Kinderleben einfacher, besser oder lustiger zu machen. Da ist zum einen die Maschine, die eklige Dinge aus dem Essen piepelt. Aus Muttersicht halte ich solch eine Maschine ebenfalls für äußerst wichtig, obwohl ich bei manchen Mahlzeiten nicht weiß, was auf dem Teller eines gewissen Kindes übrigbleiben würde. Mir und dem Kind würde dadurch jedenfalls eine Menge Stress erspart.
Oder die Aufsteht-Maschine, bei der man wählen kann, ob man das Verwöhnprogramm oder alltägliche Aufstehroutine haben möchte. Wer schon einmal versucht hat, ein unwilliges Kindergartenkind aus dem Bett zu schmusen-kitzeln-überreden-zerren-meckern-streicheln, dem leuchtet ihr Nutzen sofort ein.
Auch genial: Das Helmfahrrad, bei dem man garantiert niemals vergisst, den Helm aufzusetzen und eine ganz neue Perspektive auf die Welt gewinnt. Den Haar-Puster würde sicherlich der eine oder andere Papa gerne ausleihen, wenn die Kinder genug damit gespielt haben, um endlich wieder ohne Glatze durchs Leben zu gehen. Auch schön die – aber stopp, ich gerate ins Schwärmen, es soll ja noch etwas Überraschung übrigbleiben.
Die Texte sind kurz, erklären ganz knapp die Aufgabe der jeweiligen Maschine. Die Bilder wimmeln vor Details und bieten immer wieder Raum für neue Entdeckungen und und Kommentare wie: „Stell Dir mal vor, wenn ich Dich SO waschen würde!“
Die Bilderbuchreihe Tatu und Patu kommt aus Finnland. Sie wird, ich kann es mir nicht anders vorstellen, ganz sicher auch die deutschen Kinderzimmer erobern. Sie machen wirklich tolle Kinderbücher da oben im Norden! 😉 Ach ja, und für den Deutschen Jugendliteraturpreis war das Buch auch nominiert, vollkommen zu recht.
Ideal für entdeckungsfreudige Kinder ab 4 Jahren. Bestimmt haben auch noch Grundschulanfänger ihren Spaß daran.
Aino Havukainen, Sami Toivonen: Tatu und Patu und ihre verrückten Maschinen. Aus dem Finnischen von Elina Kritzokat. Thienemann 2010, 31 Seiten. Euro 12,95, ISBN 978-3-522-43648-9.
Ja, das Buch ist so genial. 🙂 Das wird auch nicht nur einmal angeschaut, sondern man kramt es immer wieder vor und kann sich schieflachen. Verrückt, was sich manche so ausdenken, und ein Glück!
Tatu und Patu sind Kult!!!