Daniele Meocci: Ksss! Lise, Paul und das Garderobenmonster

Lise ist in der Grundschule nicht wirklich glücklich. Zwar ist ihre Lehrerin, Frau Blume, sehr nett und sie ist mit Paul befreundet, aber die anderen Mädchen lästern über sie und lassen sie nicht mitspielen. Und auch der Hausmeister hat sie auch dem Kieker. Da entdeckt sie unter nach dem Sportunterricht unter der Bank in der Garderobe ein merkwürdiges fusseliges grünes Ding. Frau Blume glaubt an eine Maus. Doch Lise weiß, dass das nicht stimmt, und schaut beim nächsten Mal genauer nach. Dann weiht sie auch Paul ein. Es stellt sich heraus, dass es ein kleines Monster ist, das aus der Monsterschule weggelaufen ist. Dort wurde es ausgelacht, weil es nicht laut genug brüllen und niemanden erschrecken konnte. Lise und Paul beschließen, dem armen, kleinen Monster zu helfen. Das ist nicht einfach und sogar ein bisschen gefährlich, doch am Ende helfen sie damit nicht nur dem Monster.

Gibt es das noch, dass Mädchen gemobbt werden, weil sie lieber Latzhosen als Kleider tragen und gerne Fußball spielen? Ich dachte ja, das wäre heute nichts Ungewöhnliches mehr. Aber leider ist es eine Tatsache, dass Kinder, deren Nase den tonangebenden Kindern in der Klasse nicht passt, schnell geschnitten, gemieden und gemobbt werden. Das passiert auch Lise. Sie würde so gerne beim Gummitwist mitmachen, aber die anderen Mädchen jagen sie weg, sobald sie auftaucht. Da tröstet es sie auch nicht, dass ihr Freund Paul immer zu ihr hält, vor allem, da er ebenfalls ein Außenseiter ist. Erschwerdend kommt das Ekel von Hausmeister hinzu. Doch das kleine grüne Monster muntert Lise nicht nur auf, sondern verleiht ihr auch Mut. Und nachdem sie Unterstützung von einem weiteren Mädchen bekommen hat, schafft sie es schließlich, sich ihren Eltern anzuvertrauen. Leider ist das keine abwegige Geschichte, die aber durch das Monster auf eine leicht fantastische Ebene gehoben wird. Daher ist die Geschichte auch nicht traurig, sondern hat spannende und lustige Elemente, auch wenn ich zwischendurch wütend geworden bin.

An der einen oder anderen Stelle merkt man, dass das ein Buch eines Schweizer Autors ist, weil mancher Ausdruck ungewohnt ist. Ich musste immer grinsen, wenn etwas versorgt wird im Sinne von verstauen, z. B. versorgt die Putzfrau den Staubsauger. Aber bitte nicht falsch verstehen, ich finde das nicht schlimm, die Kinder verstehen aus dem Zusammenhang sehr wohl, was gemeint ist und ich halte es für sinnvoll, Kinder eine sprachliche Vielfalt kennenlernen zu lassen.

Nicht nur Kinder werden von Mitschülern gemobbt, sondern das kann auch kleinen Monstern passieren. Aber es gibt Möglichkeiten, sich dagegen zu wehren. Eine schöne Mutmachgeschichte für Kinder ab 8 Jahren.

Cover_Meocci_Ksss!

Daniele Meocci: Ksss! Lise, Paul und das Garderobenmonster. Orell Füssli 2015. 144 Seiten, Euro 12, 95, ISBN 978-3-280-03472-9.

Zur Verlagsseite – bei Amazon – und in jeder Buchhandlung.

Ich danke dem Verlag für das Rezensionsexemplar.