Bolatta Silis-Høegh: Aima

Eine Kindheit in Grönland

Wahrscheinlich denken die meisten von uns an Eis, Schnee, Kajaks und Schlitten, wenn sie sich eine Kindheit in Grönland vorstellen. Doch tatsächlich unterscheidet sich Aimas Leben gar nicht so sehr von dem eines deutschen Vorschulkindes. Aima besucht ihre Uroma im Altenheim, backt Sandkuchen, die sie ihrer Familie vorsetzt, will eine Weile ein Junge sein (und macht eine Schweinerei bei dem Versuch, wie ein Junge zu pinkeln), baut gerne mit Lego, liebt bunten Nagellack, sammelt gerne Beeren, hat keine Lust, im Haushalt mitzuhelfen (und zieht deswegen aus), macht gerne Unfug und unternimmt etwas mit ihrem Opa.

Aima will gerne ein Jäger wie aataa werden, dann kann sie viele Seeskorpione angeln und aanaa jeden Tag glücklich machen.

Gut, an manchen Dingen erkennt man doch, dass sie ein grönländisches Kind ist. Mit ihrem Opa fährt sie nämlich aufs Meer hinaus und schaut sich Eisberge an, sie möchte allen Schlittenhunden die Nägel lackieren und als sie auszieht, zieht sie in ihre Schneehöhle im Garten.

Wie leben Kinder in anderen Ländern?

Das ist eine Frage, die Kinder spannend finden. Auch wenn Grönland sehr fremd erscheint, stellt sich heraus, dass die Gemeinsamkeiten überwiegen: Sie spielen ähnliche Spiele wie Sandkuchen backen oder Räuberhöhlen bauen, werden von den Eltern geschimpft und wollen ausziehen und erleben den ersten Schultag. Die Kinder werden sich also gut in ihre grönländische Altersgenossin hineinversetzen können. Ganz nebenbei lernen sie einige Wörter Grönländisch wie Mama, Papa, Oma, Opa, Uroma oder Kaffeetrinken.

Auf jeder Doppelseite ist ein Erlebnis Aimas geschildert, das mit einem neuen Berufswunsch endet. Diese Wünsche wechseln dauernd, weil sie vieles, was sie erlebt, interessant findet.

Der Text ist gut verständlich, die Sätze sind kurz, die grönländischen Wörter werden knapp erklärt. Die Bilder finde ich sehr spannend. Es handelt sich um Collagen. Aimas Kopf ist jeweils ein Foto, ebenso einzelne Details, der Rest ist gemalt. Von den Erwachsenen sieht man nur Füße und Beine. Auf dem letzten Bild, als Aima eingeschult wird, ist sie in grönländische Tracht zu sehen, ein gemusterter Pullover und Fellstiefel. Ein Ausschnitt dieses Bildes ist das Coverbild.

Fazit: Ein tolles, originell gestaltetes Bilderbuch, das Kindern von 4 bis 6 Jahren das Leben eines gleichaltrigen Mädchens in Grönland näherbringt.

Bolatta Silis-Høegh: Aima. Aus dem Dänischen von Carsten Wilms. Kullerkupp 2018. 32 Seiten, Euro 15,90, ISBN 978-3-947079-08-7.

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