Und wenn sie nicht gestorben sind …

An dieser Stelle enden normalerweise die Märchen. In dieser Geschichte erfahren wir jedoch, wie es mit Aschenbrödel und Prinz Gunnar nach der Hochzeit weitergeht. Aschenbrödels Stiefmutter hat die Schmach noch nicht verwunden und plant Übles. Als Prinz Gunnar einem vermeintlichen Bettler hilft, wird er etwas an der Hand verletzt. Danach erkrankt er schwer. Aschenbrödel verspricht, demjenigen, der ihn heilt, einen Wunsch zu erfüllen. Jeden beliebigen Wunsch! Das ist ein großer Fehler. Die böse Stiefmutter hat ein Komplott mit einem bösen Zauberer geschlossen, beide zusammen fordern etwas Unmögliches, um an das Reich zu kommen.

Ein böses Komplott

Aschenbrödel ist nach wie vor eine gutherzige, aber auch naive junge Frau. Die Gesundheit ihres Mannes ist ihr so wichtig, dass sie ein leichtsinniges Versprechen macht. Als Gunnar wieder gesund ist, ist er der Meinung, dass sie es halten müssen, um das Königreich zu retten, auch wenn der Preis dafür sehr hoch ist. Aschenbrödel möchte sich jedoch nicht damit abfinden. Der sprechenden Frosch gibt ihr den entscheidenden Tipp. Zusammen mit ihrem treuen Freund Hans macht sie sich auf die gefährliche Suche nach einer Fee, die angeblich helfen können soll.

Eine große Märchenwelt

Diese Geschichte ist deutlich actionreicher als das ursprüngliches Aschenbrödelmärchen. Sie wurde nach Motiven zweier Märchen von Božena Němcová geschrieben: Drei Haselnüsse für Aschenbrödel und Karchen Martin. Letzteres erinnert an Rumpelstilzchen.

Zu Beginn wird einem kleinen Kind ein Märchen erzählt, das Märchen, das auch die Zuhörer miterleben. Zu Beginn dachte ich, dass es sich dabei um ein beliebiges Kind handelt wie diejenigen, die die CD hören. Erst am Ende klärt sich seine Identität, was Anlass zum Schmunzeln gibt. Hier werden einige Märchen geschickt verwoben und verwandtschaftliche Beziehungen zwischen verschiedenen Märchenfiguren hergestellt. Das ist gut gemacht, eine schöne Idee.

Im Märchen finden sich fast alle Charaktere aus Drei Haselnüsse für Aschenbrödel wider. Die Stiefmutter ist noch genauso fies und unsympathisch, Stiefschwester Dora einsichtiger als erwartet, Aschenbrödel lieb und nett und Gunnar ganz und gar edler Prinz. Ich finde es ein wenig irritierend, dass Aschenbrödel immer noch so heißt, ich war schon als Kind und bin heute noch der Meinung, dass es nur ein Schimpfname der bösen Stiefmutter ist und sie natürlich einen anderen Namen hat. Auch dass der Prinz immer noch Prinz, trotzdem der Regent des Landes ist, fand ich nicht ganz stimmig. Aber das stört natürlich nicht wirklich.

Märchen mit vielen Überraschungen

In dem Märchen passiert ziemlich viel, bis es zum wohlverdienten Happy End kommt. So ist es keine Minute langweilig, die Zuhörer kommen fast nicht zum Verschaufen. Die Sprecher verkörpern ihre Rollen wieder glaubhaft, auch wenn Karchen Martin für meinen Geschmack etwas dick aufgetragen ist. Insgesamt ist das Hörspiel wieder aufwendig und schön gemacht. Die Hintergrundgeräusche wie quietschende Türen, Vogelgezwitscher, Glockengeläut, der gelegentliche Hall der Stimmen sowie die Musik entführen in die zauberhafte Welt des Märchens.

Fazit: Eine rundum gelungene Märchenproduktion voller Spannung und Abenteuer für alle Märchenfans ab 5 Jahren.

Markus Topf: Aschenbrödels Fluch – Drei Haselnüsse für Aschenbrödel 2. Nach den Märchen von Božena Němcová. Contendo Media 2016. 1 CD, Euro 7,99, ISBN 978-3-945757-19-2.

Sprecher: Nadine Schreier, Tim Knauer, Jannik Endemann, Jürgen Thormann, Traudel Sperber, Katrin Heß, Angela Quast, Tatjana Auster, Christoph Piasecki, Michael Bideler, Jona Walter, Wolfgang Hartmann, Christoph Walter, Thomas Belaou Martin, Andy Muhlack, Carla Becker, Daniel Welbat, Daniel Wandelt, Robin Brosch

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Zu meiner Rezension von Drei Haselnüsse für Aschenbrödel.