Alex Bell: Der Polarbären-Entdeckerclub. Reise ins Eisland

Alex Bell: Der Polarbären-Entdeckerclub. Reise ins Eisland

In der letzten Zeit habe ich einige tolle Hörbücher gehört. Ein ziemlich spannendes Abenteuer erlebt hier Juniorforscherin Stella in einer feindlichen Welt aus Schnee, Eis und magischen Wesen.

Abenteuer im ewigen Eis

Auch bei der nächsten Expedition ihres Vaters Felix soll Stella wieder zu ihrer verhassten Tante fahren, die einzig daran interessiert ist, ihr Benehmen beizubringen. Andere Forscher nehmen durchaus ihre Kinder oder Enkel mit zu Expeditionen, aber das sind alles Jungs. Stella bringt das auf die Palme und sie kämpft so lange, bis erst ihr Vater und dann auch der Polarbären-Entdeckerclub zustimmen, sie als Juniorforscherin mitzureisen zu lassen – als erste Frau. Für Stella erfüllt sich damit ein großer Traum. Sie fühlt sich sehr zu dieser Eiswelt hingezogen, aus der sie stammt. Ihr Vater hat sie als Kleinkind dort gefunden, vor dem Erfrieren gerettet und adoptiert.

„Ich schwöre feierlich, dass ich wildfremde Länder, geheimnisvoll Meere, urwüchsige Dschungel und verbotene Wüsten erkunden werde.
Ich werde mutig und tapfer unheimlichen Ungeheuern, blutrünstigen Piraten, schrecklichen Bestien und bedrohlichen Wettern trotzen.
Ich werde danach streben, das Wissen der Menschheit zu vermehren, neue Wunder zu entdecken und einzigartige Heldentaten zu vollbringen …“
(Auszug aus dem Entdecker-Schwur)

Doch gleich zu Beginn der Expedition passiert ein Unglück, bei dem die Kinder Stella, Beanie, Shay und Ethan vom Rest der Expedition getrennt werden. Nicht nur, dass sie nun völlig auf sich alleine gestellt sind, sie haben auf ihrem Schlitten auch nicht alles dabei, was sie benötigen würden.

Mit Mut und Erfindungsreichtum müssen sich die Kinder nun durch in der feindlichen Umwelt durchschlagen. Doch in dieser Eiswelt stellen nicht nur Kälte und Schnee Gefahren da, sondern auch die Begegnungen mit Frostelfen, fleischfressenden Kohlköpfen, Yetis und Verbrechern. Auch das Geheimnis von Stellas Herkunft scheint sich zu klären …

Ungewöhnliches Mädchen

Stella ist in vielerlei Hinsicht ein ungewöhnliches Mädchen. Nicht nur, dass sie keine Lust auf das mädchenhafte Verhalten hat, das ihre Tante von ihr einfordert, und sie für die Gleichbehandlung mit den Jungs kämpft, sie sieht mit ihren weißen Haaren auch sehr ungewöhnlich aus. Von ihren Expeditionen bringt ihr Adoptivvater sehr viele ungewöhnliche Wesen mit, sodass sie sich zum Beispiel im Umgang mit Elfen auskennt. Sie beeindruckt durch ihre Scharfsinnigkeit, ihren Mut und ihr Durchhaltevermögen. Doch dann muss sie lernen, mit dem Wissen über ihre Herkunft fertigzuwerden, was sie vor eine große Herausforderung stellt. Stella ist ein sehr sympathischer Charakter, mit dem man mitfiebert und mitleidet.

Kinderexpedition

Die vier Kinder, die zufällig bei dieser Expedition aufeinandertreffen, müssen sich erst zusammenraufen. Vor allem die Tatsache, dass Ethan nicht nur einem rivalisierenden Club angehört, sondern auch sehr unfreundlich und wenig hilfsbereit ist, sorgt am Anfang für viele Konflikte. Doch die Kinder merken schnell, dass sie zusammenhalten müssen, wenn sie überleben wollen. Am Ende kommt dann die Erkenntnis, dass es Gründe für das abweisende Verhalten gibt, die alle gut nachempfinden können.

Beanie dagegen ist ängstlich und schüchtern und wäre lieber nicht auf eine Expedition gegangen. Er hat keine Freunde außer Stella, die ihn immer wieder verteidigt und sich für ihn einsetzt. Im Laufe der Zeit stellt sich allerdings heraus, dass auch er ein Talent hat, das für die Gruppe sehr wichtig ist.

Shay dagegen war mir von Anfang an sympathisch. Er weiß und kann recht viel und hat ein ausgleichendes Wese.

Letztlich ergänzen sich die Talente und Fähigkeiten der Kinder recht gut, was sie zu einem starken Team macht.

Faszinierende Welt

In weiten Teilen ähnelt die geschilderte Welt der unseren vor hundert Jahren. Doch dort gibt es magische Wesen. Die einen wollen sie erforschen, hegen und pflegen, wie Stellas Vater, andere sind eher auf Trophäenjagd. Das bringt Konflikte auch unter den Erwachsenen mit sich, die sich auf unsere Welt übertragen lassen.

Spannende Geschichte

Das Abenteuer der vier Kinder ist sehr spannend. Allerdings dauert es einige Zeit, bis überhaupt klar ist, dass Stella überhaupt mitkommen darf. Doch die Schilderung ihrer Lebensumstände in dem Haus voller magischer Wesen und Artefakte vermochte mich von Anfang an zu fesseln. Die Schiffsreise hätte dagegen für meinen Geschmack etwas gerafft werden, damit das Eisabenteuer rascher beginnen kann.

Ich hatte es schon fast geahnt: Das Ende ist ein bisschen gruselig und lässt eine Fortsetzung erwarten. Dennoch ist die Geschichte in sich abgeschlossen.

Insgesamt hat mir die fantasievolle und spannungsreiche Geschichte gut gefallen. Dazu kommt die wunderbare Lesung von Simon Jäger, dem es gelingt, die Eiswelt für die Zuhörerinnen und Zuhörer zum Leben zu erwecken. Toll!

Fazit: Spannende Erlebnisse einer Kinderexpedition in einer Eiswelt voller magischer Wesen mit einem taffen Mädchen als Heldin. Für Abenteuer-Fans von 8 bis 12 Jahren.

Alex Bell: Der Polarbären-Entdeckerclub 1. Reise ins Eisland. Gelesen von Simon Jäger. DAV 2018. 1 CD, MP3, 6 Stunden 52 Minuten, ISBN 978-3-7424-0668-2.

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