Der tote Vogel
Als Ole, Lotta und Paul draußen spielen, finden sie einen toten Vogel. Ole weiß noch nicht, was tot sein bedeutet, doch Paul, der schon sieben Jahre alt ist, erklärt es den beiden Jüngeren: Man kann nicht mehr spielen, wäscht sich nicht mehr und geht auch nicht in den Kindergarten. Auch den leckeren Kuchen von Oma isst man nicht mehr. Da fällt es Lotta ein, dass sie schon einmal auf einer „Vergrabung” war, nämlich bei ihrer Oma.
Lotta läuft ins Haus, um das Kleid anzuziehen, das sie auch damals anhatte. Außerdem holt sie eine Bürste und eine Kette. Währenddessen graben die Jungen ein Loch. Schließlich beerdigen sie den geschmückten Vogel.
„Dann ist meine Oma also auch im Himmel“, sagte Lotta beruhigt.
Paul nickte.
„Können wir da auch mal hin?“, wollte Ole plötzlich wissen. „Ganz kurz. Nur zu Besuch, meine ich.“
„Nein, das geht nicht“, sagte Paul. Aber wenn du deine Augen schließt und fest an jemanden denkst, kannst du ihn überall besuchen. Egal wo er ist. Auch im Himmel. Das hat meine Mama gesagt.“
Der Tod, kindgerecht erklärt
Was ist der Tod? Wie ist es, tot zu sein? Was macht man dann? Diese Kinderfragen werden hier kindgerecht erklärt. Zu dem Vogel hatten die Kinder keine enge Verbindung, sodass sie emotional nicht so betroffen sind, wie sie es beim Tod eines Haustieres oder gar eines Verwandten wahrscheinlich wären. Das ermöglicht es ihnen, relativ unbefangen an dieses schwierige Thema zu gehen. Da kein Erwachsener erklärt, sondern der nur etwas ältere Paul, sind die Erklärungen in seinen Worten und passend für seine kleinen Freunde. Auch Lotta kann ihre Erfahrungen beitragen.
Ich finde diesen Ansatz gut gelungen. Das Buch eignet sich, um mit Kindern über den Tod zu sprechen – unabhängig davon, ob es einen konkreten Todesfall gegeben hat oder das Kind sich eher allgemein Gedanken über dieses Thema macht.
Die Bilder sind sehr dynamisch, mit freundlichen Farben und kein bisschen traurig oder niederdrückend. Auch das gefällt mir sehr gut. Durch Lottas Erinnerung an die Beerdigung ihrer Oma gibt es auch ein Bild davon, das sich aber stilistisch vom Rest abhebt. Der Text ist schon sehr umfangreich, weswegen ich das Buch für Kinder ab 5 Jahren empfehle. Inhaltlich ist es aber auch schon für Jüngere geeignet.
Fazit: Ein gelungenes Bilderbuch, um mit Kindern ab 5 Jahren über das schwierige Thema Tod zu sprechen.
Maja Bach, Günther Jakobs: Auf Wiedersehen, kleiner Vogel! Eine Geschichte über das Abschiednehmen und den Tod. Coppenrath 2020. 32 Seiten, Euro 15,00, ISBN 978-3-649-63163-7.
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