Peter Bunzel: Käptn August und der Mond aus Gold

In dieser Welt ist so einiges ganz anders als in unserer, was für ständige Überraschungen sorgt. Zum Beispiel wurden „sch“ und „f“ vertauscht, weshalb die Piraten auf Mick, einem Piratenfisch, übers Meer reisen und nach interessanten Fischen für ihre Überfälle Ausschau halten. Unter Wasser kann man dagegen wunderschöne Goldschiffe und Tintenschiffe beobachten. Micks Besatzung ist bunt zusammengewürfelt: der Kapitän ist ein blauer Seebär, der eine bunte Perücke trägt, seine Stellvertreterin, die Giraffe August, kann ihren Hals unendlich weit strecken und so Dinge sehen, die den anderen noch verborgen sind, der giftgrünen Hase Jazz, kann nicht nur kochen (Zuckerwatte!), sondern auch wunderbar Klavier spielen, und Känguru Dolittle beherrscht Zauberkunststücke. Zuerst haben sie noch Spaß auf ihrer Reise, vor allem, als sie einem Clownschiff begegnen, doch nach einem Überfall scheinen alle ertrunken. Nur August landet allein und schwer verletzt auf einer Insel. Er lernt interessante Lebewesen kennen, die ihm helfen, doch dort erfährt er auch, dass die ganze Welt in Gefahr ist. Zusammen mit seinen neugewonnenen Freunden bricht er zu ihrer Rettung auf …

In dieser bunten Geschichte überschlagen sich die skurrilen Einfälle nur so. Die Protagonisten sind alle einzigartig und man weiß nie, was man als nächstes erwarten kann. Vor allem die Wortspiele geben Anlass zum Schmunzeln, manches wird auch einfach wörtlich genommen – herrlich. Im Verlauf der Geschichte wird die Handlung immer spannender und mehr als eine Person muss über sich hinauswachsen, damit nicht alles im Chaos versinkt. Vor allem August muss einiges durchmachen, aber wenn es darum geht, seinen Freunden zu helfen, zögert er er nicht.

Mich hat vor allem der Sprachwitz in der Geschichte angesprochen und die vielen originellen Ideen, zum Beispiel die Insel mit den vertauschten Perspektiven und natürlich die wundervollen Fische/Schiffe. Warum der Kapitän als Seebär allerdings ausgerechnet ein blaues Fell haben muss, weiß ich nicht – der Platz ist in meiner Fantasie schon vergeben. Ansonsten aber strotzt die Geschichte vor fantasievollen Einfällen, sie ist mal lustig und mal spannend, hat dann aber doch ein Happy End, was sie zu einer perfekten Kindergeschichte macht. Originell sind auch die die Schwarz-weiß-Zeichnungen.

Etwas unsicher bin ich mir bei der Alterseinstufung, teilweise werden doch komplizierte Wörter verwendet, sodass ich denke, dass Kinder ab etwa 9 oder 10 Jahren gut damit klarkämen.

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Peter Bunzel: Käpt’n August und der Mond aus Gold. Create Space 2014. 188 Seiten, Print Euro 9,99/E-Book 8,99, ISBN 978-3-1508483731.

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Ich danke dem Autor für das Rezensionsexemplar.