Was ist was 8: Mikroskop. Was dem Auge verborgen bleibt

Die Welt der ganz kleinen Dingen ist für Kinder sehr faszinierend. Herauszufinden, was man beispielsweise in einem Wassertropfen erkennen kann, ist spannend für sie. Dieser Was-ist-was-Band vermittelt zum einen viel theoretisches Wissen rund um Mikrokope: ihre Erfindung und Entwicklung, die verschiedenen Arten, ihr Aufbau und wie man mit ihnen umgehen muss. Dazu gibt es aber auch viele Bilder von kleinen Dingen, die große Lust darauf machen, das Mikroskopieren selbst auszuprobieren, z.B. Haihaut, eine Schneckenzunge oder hohle Eisbärenhaare. Damit die Kinder wissen, wie sie das anstellen müssen, gibt es viele Tipps und Hinweise, was sie mikroskopieren können und wie sie das machen müssen.

Ich finde Aufbau und Gestaltung des Buches sehr gelungen. Beispielsweise beginnt es nicht mit der Erfindung der Mikroskope, sondern präsentiert zunächst zwei ganz neue Entwicklungen: das Foldscope, ein Mikroskop, das als Bastelbogen geliefert wird und weniger als einen Dollar Materialkosten verursacht, und das Cellscope. Letzteres ist ein Mikroskopaufsatz für Smartphone, der es ermöglichen soll, dass in entlegenen Regionen der Welt Blutproben fotografiert und an Ärzte zur Begutachtung geschickt werden können. Wie toll!

Das Buch ist in fünf größere Kapitel gegliedert: In Entdeckung der Mikrowelt geht es um die Entwicklung vom Flohglas zum Mikrosop und die Leser erfahren, wie Krankheitserreger und Bakterien entdeckt wurden – und Möglichkeiten, sie zu besiegen. In Mit dem Mikroskop arbeiten gibt es zunächst tolle Bilder, bevor er etwas theoretischer wird: Linsen, Licht, Vergrößerung, Objektive, die Zusammensetzung eines Mikroskopes werden ebenso erläutert wie die Frage geklärt, was eigentlich klein ist. Dann kann es an die praktische Arbeit gehen: Was braucht man für ein Mikroskopierlabor, wie beobachtet man überhaupt richtig, wie stellt man ein Präparat her? Diese und weitere Fragen werden geklärt. Dann geht es in die Mikrowelten. Hier geht es darum, was man überhaupt untersuchen kann. Dazu gibt es etliche Kästchen „DIY Special“, in denen beispielsweise genau erklärt wird, wie man Zwiebelzellen untersucht oder herausfinden kann, welche Blüten die Bienen besucht haben, die den Frühstückshonig erzeugt haben. Das letzte Kapitel behandelt Einsatzgebiete der Mikroskopie. Hier werden u. a. Medizin, Lebensmittelkontrolle, Biologie und Umweltschutz, Geologie, Archäologie und Technik angesprochen. Aber ich bin überzeugt davon, dass sich besonders viele Kinder für den Abschnitt „Forensik“ begeistern werden. Dort lernen sie, dass man tierische und menschliche Haare unterscheiden kann, was Pollen, Fusseln und Fasern verraten. Zum Abschluss sind in einem Glossar die wichtigsten Begriffe zusammengefasst und geklärt.

Das Thema wurde sehr gut und anschaulich aufbereitet und macht richtig Lust aufs Mikroskopieren macht. Für Kinder ab 8 Jahren, die sich dafür interessieren und/oder ein Mikroskop bekommen sollen oder besitzen, ist das Buch klasse, um mehr über die Hintergründe zu erfahren, sich Anregungen zu holen und zu lernen, wie es geht.

Cover_Wasistwas_Mikroskop

Manfred Baur: Was ist was 8: Mikroskop. Was dem Auge verborgen bleibt. Tessloff 2015. 48 Seiten, Euro 9,95, ISBN 978-3-7886-2096-7.

Zur VerlagsseiteAmazon – und in der Buchhandlung um die Ecke.

Ich danke dem Verlag für das Rezensionsexemplar.