Flausen im Schopf:
Weil ihre Besitzerin, Frau Blümchen, einen neuen Hof gekauft hat, müssen die Ponys umziehen. Schoko passt das gar nicht. Doch auch wenn für die Ponys kein Platz im Stall ist und sie nur einen Unterstand auf der Wiese haben, ist der Hof gar nicht soo schlecht. Doch was hat es mit den Gerüchten auf sich, dass es auf dem Hof spukt? Zunächst denken alle, das ist nur Gerede, doch dann taucht nachts tatsächlich ein komisches Wesen auf und schaurige Geräusche sind zu hören. Schoko schafft es, seine Freunde Keks und das bayrische Bergpony Toni zu überreden, mit ihm auf Gespensterjagd zu gehen. Doch erstens haben sie Angst und zweitens ist es gar nicht so einfach, einen Geist zu fangen. Schließlich kann Schoko auch die anderen Pferde, Hund Bruno und sogar die Hühnerdamen überzeugen, mit ihm einen Plan zu schmieden. Und tatsächlich kommen sie hinter das Rätsel.
Volle Mähne!
Die Tiere haben sich mittlerweile gut eingewöhnt. Doch dann hat ihre Besitzerin, Frau Blümchen, eine Idee. Sie möchte eine Schnupper-Reitstunde für Kinder anbieten. Schoko ist empört. Dass sein Lieblingsmensch Lotte auf ihm reitet und ihre Freundin Greta auf Keks, das ist ja vollkommen in Ordnung. Aber fremde Kinder? Nein! Schoko lässt sich allerhand einfallen, um die Reitstunden zu boykottieren. Das macht Frau Blümchen, Lotte und mit der Zeit auch die anderen Pferde ziemlich sauer. Immerhin zerstört Schoko damit den Ruf des Hofes. Doch er bleibt solange stur, bis er nicht mehr mitmachen darf. Ist er nun zufrieden?
Es gibt viele Pferdebücher, in denen Kinder, meist Mädchen, tolle Abenteuer mit Pferden erleben. Doch diese Geschichte ist aus der Sicht der Ponys geschrieben. Das machte auch mir, die nie so ein großer Pferdefan war, großen Spaß. Die Tiere sind absolut liebenswert beschrieben, ich habe sie schnell ins Herz geschlossen: der störrische Schoko, der nette Keks, Toni mit dem bayrischen Dialekt, der nur ans Fressen denkt, Chef Ole, der Autorität ausstrahlt, die etwas zickige Turnierstute Gräfin, der verliebte Hund Bruno usw. Jedes Tier hat seine besonderen Charakteristika, man merkt, dass sich die Autorin mit Pferden auskennt. Alle machen sich viele Gedanken über das, was so passiert, sie streiten sich, diskutieren und vertragen sich wieder und manche, vor allem Schoko, haben ihren eigenen Kopf. Es kommt zu vielen lustigen oder skurrilen Situationen, wenn zum Beispiel die Ponys unbedingt an die Gemüsekiste vor dem Laden kommen wollen und alles umstoßen oder mit vollem Tempo durch eine Pfütze sausen, weil es gerade Spaß macht. Es ist einfach zu niedlich, wenn die Tiere helfen wollen, sich aber, weil sie nichts erklären können, in unangenehme Situationen bringen. Auch die meisten Menschen sind nett, vor allen die Kinder, Maria und die Besitzerin des Tante-Emma-Ladens, aber es gibt auch unangenehme Zeitgenossen, die ein wenig Würze in die Handlung bringen.
Die Lesung gefällt mir ausnehmend gut, Bürger Lars Dietrich bringt die verschiedenen Charaktere gut herüber, nur seine Stimme für Frau Blümchen gefällt mir nicht so gut. Die verschiedenen Geräusche, die er gelegentlich nachahmt (pupsen, bremsen etc.) machen das Zuhören zusätzlich zum Vergnügen. Gut gefällt mir auch der Sprachwitz, der sich schon bei den Titeln zeigt.
Für Pferdefans ab 8 Jahren fast ein Muss, aber auch Kinder, die (noch) nicht pferdenärrisch sind, werden an den lustigen Geschichten ihren Spaß haben.
Suza Kolb: Haferhorde. Flausen im Schopf. DAV 2015. 2 CDs, 138 Minuten, Euro 12,99, ISBN 978-3-86231-512-3. Zur Verlagsseite – bei Amazon
Suza Kolb: Haferhorde: Volle Mähne! DAV 2015. 2 CDs, 120 Minuten, Euro 12,99, ISBN 978-3-86231-513-0. Zur Verlagsseite – bei Amazon
Ich danke dem Verlag für die Rezensionsexemplare.
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