Shane Hegarty: Darkmouth 3. Die Legenden schlagen zurück

Die Legenden rotten sich zusammen

Nachdem Finn seinen Vater gerettet hat und von der verseuchten Seite zurückgekehrt ist, ist Ruhe in Darkmouth eingekehrt. Keine neuen Tore haben sich seitdem geöffnet, keine Legenden sind mehr eingefallen. Man sollte meinen, dass Finn glücklich ist. Das hat er sich doch immer gewünscht: ein normales Leben, in dem er Tierarzt werden darf, statt schreckliche Monster zu jagen. Doch tatsächlich vermisst er etwas. Ihm ist es langweilig. Nun steht allerdings Abwechslung bevor, da er an seinem 13. Geburtstag zum Legendenjäger ernannt werden soll. Halbjäger aus allen Ecken der Welt strömen nach Darkmouth, um dem Ereignis beizuwohnen. Auch seine Freundin Emmie und ihr Vater Steve sowie der gesamte Rat der Zwölf reisen an. Doch dann passiert es: Ein Halbjäger verschwindet, in der Luft werden merkwürdige Zeichen gefunden. Und das Grauen nimmt seinen Lauf …

Vom genervten Azubi zum Legendenjäger

Finn ist durch seine letzten Abenteuer ziemlich gereift. Auch sein Widerwille gegen den geerbten Job ist enorm gesunken – er hat doch Gefallen daran gefunden. Als er nun etwas unternehmen muss, um die Bewohner Darkmouths zu retten, die verschwundenen Halbjäger zu befreien und Emmie zu helfen, zögert er nicht. Außerdem ist das eine prima Gelegenheit, um seinem wiederaufgetauchten Großvater zu beweisen, dass er keineswegs ein derart dummer Junge ist, wie dieser zu glauben scheint. Und so tut er das Unvermeidliche …

Eine große Schlacht

Viele Personen und das Setting sind den Lesern im dritten Band der Reihe bereits bekannt, sodass nicht viele Erklärungen notwendig sind. Theoretisch könnte die Action gleich losgehen. Aber erst einmal muss Finns Langeweile dargestellt werden, die Vorbereitungen zu seiner Geburtstagsfeier geschildert und die ankommenden Gäste beschrieben werden. Derweil braut sich auf der versuchten Seite Übles zusammen und der Leser wartet gespannt auf den großen Knall. Als es zur Schlacht kommt, überschlagen sich die Ereignisse. Es wird richtig, richtig spannend. Nur dank Köpfchen und  mit einer großen Portion Glück können Finn und Emmie die Lage in den Griff bekommen. Doch ihr Widersacher gibt sich nicht so einfach geschlagen!

Skurrile Protagonisten

Finn hat sich sehr gut gemacht, Emmie dagegen scheint, bedingt durch die Ereignisse, all ihre Power verloren zu haben, was sie deutlich blasser macht. Ich hoffe, dass sie im nächsten Band wieder eine wichtigere Rolle spielen wird. Viel Schwung bekommt die Handlung durch Finns wiederaufgetauchten Großvater. Bisher wurde Finn immer durch seinen Vater herumkommandiert und gegängelt, nun kann er miterleben, wie sein Vater von seinem Großvater behandelt wird. Das ist sehr aufschlussreich und häufig lustig. Dazu die wilden Legenden, der arme Broonie, der zwischen den Seiten hin- und hergezerrt wird, die skurrilen Mitglieder des Rats der Zwölf und die zahlreichen originellen Halbjäger – was hier aufeinandertrifft, verspricht Spannung und Lesespaß.

Wie schon in den Vorgängerbände (zu Band 1, Band 2) gibt es auch hier wieder zahlreiche Ereignisse, die man als Leser unmöglich vorhersehen kann. So bleibt die Spannung gewahrt, auch wenn das Grundthema, der Kampf gegen die Legenden, immer dasselbe bleibt. Jede Menge Action, Spannung, aber auch eine Portion Humor sorgen für eine kurzweilige Lektüre für Kinder von 10 bis 13 Jahren.

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Shane Hegarty: Darkmouth 3. Die Legenden schlagen zurück. Aus dem Englischen von Birgit Salzmann. Oetinger 2016. 378 Seiten, Euro 16,99, ISBN 978-3-7891-3727-3.

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Ich danke dem Verlag für das Rezensionsexemplar.