Sabine Kruber: Leon Reed. Zack ins Abenteuer

Langweilige Buchstaben können weg!

Eigentlich wollte Leon von seinem Ersparten neue Klettergriffe für die Kletterwand kaufen, die er mit seinem Vater bastelt. Doch als sie an einem Schreibwarenladen vorbeilaufen, wirkt ein Füller im Schaufenster so verlockend auf ihn, dass er ihn unbedingt haben möchte. Seine Familie ist erstaunt, aber schließlich trägt Leon den Füller zufrieden nach Hause. Dort offenbaren sich seine geheimen Fähigkeiten: Er frisst Buchstaben. Sie verschwinden nicht nur aus dem Buch, das Leon gerade liest, sondern nach und nach aus allen Büchern und sogar aus dem Computer seines Vater – dabei muss der sein neues Buch am nächsten Tag abgeben. Doch es kommt noch merkwürdiger: Dank eines Fläschchens Zaubertinte landet er mit seiner Schwester Mira in dem merkwürdigen Land Fabula, in dem Buchstabenbäume wachsen. Zusammen mit dem Zauberer Floribus erleben sie spannende Abenteuer, um die Buchstaben zu retten – in beiden Welten.

Ohne Buchstaben geht nichts

Leon kam jede Seite unendlich lang vor. Eigentlich rührte er Bücher nicht mal mit der Kneifzange an. Lesen war langweilig. Total bescheuert, wie seine Schwester stundenlang mit einem Buch auf Tauchstation gehen konnte.

Leon kann Bücher nicht ausstehen und ist sauer, dass er für den Vorlesewettbewerb ein Buch mit super schwierigen Wörtern lesen soll. Da kommt ihm dieser Füller gerade recht, der ihm zuflüstert, dass er Buchstaben und Wörter verschwinden lassen kann. Doch schnell merkt Leon, dass die Buchstaben überall verschwinden. Aus Versehen isst seine Mutter sogar etwas, wogegen sie allergisch ist, weil sie Aufschrift verschwunden war. Als er mit Mira in Fabula landet und die ganze Lage überblickt, ist er sofort bereit, bei einer Rettungsaktion zu helfen, auch wenn es gefährlich ist. Seine Schwester Mira, die Leseratte, hat schon immer von fremden Welten geträumt. Nun findet sie sich in einer wieder, aber es ist nicht so toll, wie sie sich das vorgestellt hat, denn sie wird gefangengenommen und eingesperrt. Doch zusammen mit ihren neuen Freuden aus Fabula versuchen die Geschwister, dafür zu sorgen, dass die Buchstaben in ihre Welt zurückkommen. Das ist ziemlich spannend mitzuerleben.

„Sie treiben schon eine ganze Weile in Fabula ihr Umwesen, haben es auf sämtliche Buchstabengewächse und magische Tagebücher abgesehen.“

Fabula ist liebevoll ausgedacht, es gibt einige interessante Wesen, eine Handvoll Gute, eine Horde Böser, die besiegt werden müssen, und manche Gefahr zu überwinden. Aber die Kinder und ihre neuen Freunde sind nicht auf den Kopf gefallen. Mit Einfallsreichtum und ein wenig Magie bekämpfen sie die Buchstabenzerstörer.

Leon griff in seine Hosentasche. Da mussten noch ein paar Ausrufezeichen drin sein. Er bekam sie zu fassen und schleuderte Jorik einen Schwarm entgegen.

Die fesselnde Geschichte lässt sich sehr flüssig lesen, gelegentliche Bleistiftzeichnungen helfen dabei, sich das Ganze vorzustellen. Ganz nebenbei wird auch eine wichtige Botschaft verpackt: Manchen fällt es leicht, lesen zu lernen, andere haben große Schwierigkeiten damit. Das heißt aber nicht, dass diejenigen dumm sind. Mit der richtigen Unterstützung kann es jeder schaffen!

„Jeder Erstklässler kann lesen, nur ich nicht!“ Tim schob die Hände in seine Taschen. „Wisst ihr überhaupt, wie sich das anfühlt? (…) Nein, das wisst ihr nicht (…). Ich war so wütend“, sagte er leise. „Wütend auf das Lesen, das Schreiben, die Buchstaben. Jeder meint, ich sei faul und dumm. Ich habe mir so gewünscht, dass alle Buchstaben verschwinden.“

Fazit: Spannende und fantasievolle Geschichte rund um das Land, in dem die Buchstaben wachsen, für Kinder von 9 bis 12 Jahren.

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Sabine Kruber: Leon Reed. Zack ins Abenteuer. Oetinger 34 2016. 224 Seiten, Euro 9,99, ISBN 978-3-95882-123-1.

Zur Verlagsseite – bei Amazon – über Buchhandel.de – und in der Buchhandlung um die Ecke.

Ich danke dem Verlag für das Rezensionsexemplar.