Berit Hempel: Nelson Mandela. Ein Leben für die Freiheit

Das Leben einer beeindruckenden Persönlichkeit

Als 1918 der kleine Rolihlahla als Sohn eines Chiefs des Thembustamms (der zu den Xhosa gehört) geboren wird, kann niemand ahnen, welch ungewöhnlichen und bewegten Verlauf das Leben des Junge nehmen wird. Sein Name, der ungefähr Rohischlachla ausgesprochen wird, bedeutet wörtlich “Am Ast eines Baumes ziehen”, was Unruhestifter heißt. Auch wenn er bei seinem Schuleintritt den Namen Nelson bekommt, passt sein Geburtsname gut zu seinem späteren Lebensweg. Nachdem sich sein Vater einer Anordnung der Briten widersetzt hat, nehmen diese ihm seine Häuptlingswürde und sein Land, woraufhin die Familie verarmt. Nelson muss als Viehhirte arbeiten, bekommt aber durch die Unterstützung des neuen Regenten die Chance, die weiterführende Schule zu besuchen und Jura zu studieren. Doch es ist die Zeit der Apartheid, Schwarze werden in Südafrika unterdrückt. Mandela rebelliert, widersetzt sich, wird verurteilt, geht später in den Untergrund, wird erneut verurteilt und landet schließlich auf der berüchtigten Gefängnisinsel Robben Island – für 18 lange Jahre! Doch er gibt niemals auf und wird schließlich, nachdem er als alter Mann freigelassen wurde, sogar der erste schwarze Präsident Südafrikas. Zusammen mit de Klerk erhält er den Friedensnobelpreis.

Vom Viehhirten zum Präsidenten – auf Umwegen

Was hier sehr knapp zusammengefasst ist, wird in dem Audiofeature ausführlich, verständlich und mitreißend erzählt. Die Zuhörerinnen und Zuhörer erleben die nicht ganz einfache Kindheit und Ausbildungszeit des berühmten Mannes mit, erfahren von seiner Arbeit und den ersten politischen Aktivitäten, seinen Ehefrauen und Kindern und seinem Gang in den Untergrund. Eindrücklich wird geschildert, wie seine lange Zeit im Gefängnis verlief, wie er zunächst von den Gefängniswärtern schikaniert wurde, Afrikaans lernte und sich schließlich ihren Respekt erwarb. Sogar eine Art Universität mit den anderen Gefangenen baute er auf.

Der Afrikakorrespondent Bartholomäus Grill hat Nelson Mandela persönlich getroffen. Er erzählt von seinen Begegnungen mit dem beeindruckenden Mann, erklärt aber auch, wie er ihn, sein Handeln und seine Politik einschätzt. Dieser Bericht aus erster Hand ist nicht nur interessant anzuhören, sondern verleiht der Darstellung auch mehr Authentizität.

Musik, Meeresrauschen, Menschenmenge – die realistisch klingende Geräuschkulisse trägt dazu bei, uns mitten ins Geschehen zu versetzen. Den Sprechern gelingt es gut, den Figuren Leben einzuhauchen. Im Booklet sind die wichtigsten Lebensdaten Mandelas abgedruckt, auf einer Doppelseite wird der Weg Südafrikas in die Unterdrückung geschildert – welche Völker dort lebten, wie Buren und Briten dazukamen und um die Macht kämpften. Heute machen Weiße zehn Prozent der Bevölkerung aus. Außerdem wird erklärt, was Apartheid bedeutete und wie die Schwarzen ihre Freiheit erkämpften. Das ist zwar äußerst knapp, gibt aber dennoch einen guten ersten Überblick.

Die Audiofeatures des Headroom-Verlags sind zwar immer ab acht Jahren, aber ich denke, dass dieses Thema eher für etwas ältere Kinder interessant ist, vielleicht ab zehn Jahren.

Fazit: Spannend aufbereitete Schilderung des Lebens des Friedensnobelpreisträgers Nelson Mandela, der in diesem Jahr 100 würde, für alle ab 10 Jahren. Das Audio-Feature ist auch für Erwachsene sehr interessant.

Berit Hempel: Abenteuer & Wissen. Nelson Mandela. Ein Leben für die Freiheit. Headroom 2018. 1 CD, 83 Minuten, Euro 12,90, ISBN 978-3-96346-000-5.

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Ich danke dem Verlag für das Rezensionsexemplar.

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