Ein Mädchen geht ins Museum
Julie gibt es wirklich. Sie ist die Tochter der Autorin und geht gerne ins Museum. Da sie in Wien lebt, hat sie eine große Auswahl. Ihre Mutter schreibt auf, was sie interessant findet. Ihr Buch über Kaiserin Sisi habe ich bereits hier vorgestellt. Dieses Mal erfährt Julie etwas über eine andere berühmte Österreicherin: Maria Theresia, die über ein riesiges Reich herrschte und sechzehn Kinder zur Welt brachte.
In dem Buch hören wir von der Kindheit Maria Theresias, die zwar – für eine Frau – eine gute Ausbildung erhielt, aber nicht viel von dem lernte, was man zum Regieren brauchte. Niemand ging davon aus, dass jemals eine Frau das Land regieren würde. Doch es kam anders, weshalb sie sich viele Berater suchte, die ebenso vorgestellt werden wie ihre Kinder und natürlich ihr Ehemann.
Er (Maria Theresias Vater Karl) hatte damals gedacht, dass nach seinem Tod Franz Stephan – statt seiner Tochter – über die Länder des Hauses Österreich herrschen würde. Niemand hatte damit gerechnet, dass Maria Theresia dies selbst tun würde. Hier kommt jedoch ihr katholischer Glaube ins Spiel: Sie war sehr religiös und war, wie alle Habsburger, der Überzeugung, dass Gott sie für ihre Aufgabe bestimmt hatte. Daher kam es für sie nicht infrage, sie an ihren Ehemann abzugeben.
Julie und ihre Mutter schauen sich auch Schloss Schönbrunn an, das Maria Theresia erbauen ließ. Viele Informationen über das Leben der damaligen Zeit fließen ein – nicht nur das Leben der Adeligen, auch der Kontrast zum Leben der einfachen Leute.
Erste und einzige Habsburger Regentin
Das Leben Maria Theresias wird hier gut verständlich erzählt. Immer wieder werden ihre Handlungen erklärt und in die Zeit eingeordnet: Warum handelte sie auf eine Weise, die einem Kind heute nicht unmittelbar verständlich sein dürfte, die aber im Blick auf die damalige Zeit völlig nachvollziehbar war? So können die Kinder sie besser verstehen. Besonderer Wert wurde auf Anekdoten gelegt, die Kinder lustig oder spannend finden, zum Beispiel, dass jedes Kind drei Zimmer hatte, die älteren sogar fünf. Auch verblüffende Fakten werden erwähnt. So hießen zwei Töchter Maria Theresias Maria Elisabeth und gar drei Maria Karolina – starb ein Kind im Kleinkindalter, wurde der Name wieder vergeben. Nachfragen Julies ermöglichen es, schwierigere Dinge zu erklären.
Viele Zeichnungen illustrieren die Geschichte, außerdem sind Abbildungen des Maria-Theresien-Talers versteckt, die die Kinder bei der Lektüre suchen können.
Am Ende des Buches folgen noch eine Seite über die Geschichte des Maria-Theresien-Talers, eine Karte des Reichs, ein Kreuzworträtsel, in dem das im Buch vermittelte Wissen abgefragt wird – mit Verweisen auf die Seiten, auf denen das Gefragte vorkam, sodass man es leicht noch einmal nachlesen kann –, und eine Zeittafel. Die Kinder können sich also lange mit dem Buch beschäftigen – die Chancen, dass dabei vieles hängenbleiben, stehen gut.
Fazit: Kindgerecht und interessant wird das Leben Maria Theresias für Kinder von 8 bis 11 Jahren geschildert.
Nora Rath-Hodann, Nikolay Uzonov: Julie geht ins Museum: Maria Theresia erzählt für Kinder. Das Leben der berühmten Herrscherin. JGIM 2018. 64 Seiten, Euro 14,49, ISBN 978-3-9504065-5-9.
__________________________________________________
WERBUNG (*)
Zur Verlagsseite – bei Amazon – im Onlineshop eurer Buchhandlung – und in eurer Lieblingsbuchhandlung.
Ich danke dem Verlag für das Rezensionsexemplar.
(*) Nach dem Telemediengesetz sind Links auf Verlage, Shops und Affiliate-Links (hier: Amazon) als Werbung zu kennzeichnen, übrigens ganz unabhängig davon, ob das Buch ein Rezensionsexemplar ist oder selbst gekauft wurde. Ich bekomme kein Geld von den Verlagen, sie stellen mir lediglich ein Buch zur Verfügung. Das verpflichtet mich zu nichts, ich schreibe auch kritische Rezensionen oder verzichte ganz darauf, ein Buch zu besprechen. Meine Meinung ist nach wie vor unabhängig. Die Links sind ein Service für euch Blogbesucher, auf den ich nicht verzichten möchte. Lediglich über den Amazon-Affiliate-Link verdiene ich etwas Geld – falls jemand etwas bestellt, nachdem er den Link benutzt hat, bekomme ich ein paar Cent.