Irgendetwas Schreckliches muss draußen auf See sein. Jedenfalls kommen immer mehr Schiffe nicht zurück. Der Wilde Olaf und seine Crew, allesamt viel zu gutmütige und daher auch etwas glücklose Piraten, machen sich mit ihrem neuen Schiff, der Wilden Charlotte, auf die Suche nach der Ursache. Erst kommen sie gut voran, dann geraten sie in eine Windstille und schließlich kommt ein schrecklicher Sturm auf, der sie durch einen Strudel ins Nebenland bringt. Dort ist alles genau andersherum wie in ihrer Welt. Sie erfahren, dass der böse Ochsenfürst an allem schuld ist. Er versklavt alle gefangenen Seeleute. Ein paar Schiffe braucht er noch, dann hat er die absolute Macht. Nur Menschen, denen er noch nicht die Gehirne verdreht hat, können ihn besiegen. Olaf und seinen Männer haben also nur eine Möglichkeit, jemals wieder nach Hause zurückzukommen: Sie müssen sie ihn besiegen. Doch bevor sie ihn überhaupt finden, müssen sie einige Abenteuer überstehen. Werden sie Tortuga jemals wiedersehen?
Jeder der Piraten ist etwas ganz Besonderes. Stotter-Claas stottert sehr, kann aber problemlos singen, was den Piraten an unerwarteter Stelle überraschend weiterhilft. Der Indianer hat nur ein richtiges Auge, das andere wurde durch einen Mondstein ersetzt, der im Verlauf der Geschichte eine wichtige Rolle spielen wird. Die russischen Brüder Rimski und Korsakow sprechen mit Akzent („r“ werden verdoppelt, „e“ durch „ä“ ersetzt, was für weniger geübte Leser sicher anfangs etwas schwierig ist, aber man liest sich schnell ein), der Schiffsjunge Pit-Pit führt Anweisungen erst beim zweiten oder dritten Mal aus, Messer-Ole kann toll mit Messern werfen usw. Allesamt sind sie aber etwas tollpatschig, sodass immer wieder mal etwas schiefgeht, was zu lustige Situationen verursacht und dazu führt, dass der Leser sie schnell ins Herz schließt. Außerdem gibt es noch eine schlaue Schiffskatze und schließlich bezieht noch ein sehr weit gereister Kormoran mit langem, adeligen Namen sein Quartier auf dem Schiff. Im Nebenland treffen sie unter anderem auf hilfsbereite Quallen und eine sprechende Insel. Die Geschichte strotzt also vor Fantasie. Auch wenn die Grundhandlung altbekannt ist (Gute müssen einen Bösewicht besiegen, um die Welt zu retten), ist sie doch sehr originell umgesetzt. Bei der Beschreibung der Menschen wird zwar kein Klischee ausgelassen, aber gut, die Kinder kennen sie ja noch nicht so gut wie wir Erwachsenen.
Fazit: Eine lustige, spannende und sehr fantasievolle Geschichte rund um nette Piraten für Kinder von 8 bis 11 Jahren.
Mario Giordano: Die Wilde Charlotte. Divan 2015. 198 Seiten, Euro 16,90, ISBN 978-3-8632-7100-8.
Zur Verlagsseite – bei Amazon – und in der nächsten Buchhandlung.
Ich danke dem Verlag für das Rezensionsexemplar.
Hallo Daniela,
am 24.05. geht meine Rezension zu diesem Buch auf meinem Blog online. Ich habe dich dort mit deiner Rezension verlinkt. Wenn das nicht gewünscht ist, sag einfach Bescheid! 🙂
Herzige Grüße
Jane 🙂 von http://mademoiselle-cake-liest.blogspot.de/
Hallo Jane,
verlinken ist natürlich immer okay!
Liebe Grüße
Daniela