Henry Carroll: So machst du richtig coole Fotos

Besondere Fotos machen

Das Smartphone nehmen, hinhalten und klick, fertig. Das kann jeder. Manchmal, mit Glück, kommen dabei auch gute Fotos heraus. Die meisten dieser Fotos sind vielleicht schöne Erinnerungen, aber nichts Besonderes. Vielen reicht das. Wer aber mehr möchte, kann sich in diesem Buch Anregungen und Tipps holen, um zu lernen und in Zukunft bessere Fotos zu machen. Dazu stellt Carroll die Arbeiten von zwanzig berühmten Fotografinnen und Fotografen vor, z. B. Elliot Erwitt, Emily Stein, Jesse Marlow, Holly Andres. Er erklärt, wie diese bei ihren Fotos vorgegangen sind, und gibt den Leserinnen und Lesern dann Aufgaben.

Die erste Aufgabe ist ziemlich erwartbar: Man soll die Perspektive ändern. „Sieh die Welt wie ein Hund“, lautet sie. Doch später kommen überraschendere Aufgaben, zum Beispiel unappetitlich zu sein. Die Fotografin Maisie Cousins fotografiert Dinge, die sie aus dem Müll gefischt hat, was zu überraschenden Ergebnissen führt.

Zwischendurch sind drei Kapitel mit Basiswissen eingefügt, in denen es um Bildaufbau, Licht und Kameras geht. Am Ende rundet eine kurze Geschichte der Fotografie das Buch ab.

Anders denken

Der Ansatz des Buches gefällt mir sehr gut. Anhand der Fotografien der berühmten Fotografen erkennen die Kinder auf einen Blick, was gemeint ist, wenn sie zum Beispiel aufgefordert werden, die Welt auf einfache Formen zu reduzieren. Wenn schwierige Wörter wie „abstrakt“ fallen, werden sie nicht nur gleich erklärt, sondern eben auch veranschaulicht.

Wenn die Leserinnen und Leser tatsächlich alle zwanzig Aufgaben durcharbeiten, haben sie viel darüber gelernt, wie man mit Perspektive, Licht und Schatten oder Ausschnitten arbeiten kann. Sie wissen, dass man mit einem Foto eine Geschichte erzählen kann und dass Fotos von Menschen anders wirken, wenn der Fotograf nicht beachtet wird. Sie haben auch erfahren, dass man sich wiederholen kann, indem man beispielsweise immer am selben Ort fotografiert, um eine Serie zu erhalten – und vieles andere mehr. Aber selbst wenn sie sich nur mit einzelnen Aufgaben befassen, die sie besonders ansprechen, finden sie dadurch vielleicht zu ihrem ganz eigenen Stil.

Auch für Große!

Und das Beste daran: Nicht nur Kinder können diese Aufgaben lösen. Ich bin leider eine schlechte Fotografin, bei mir geht es meist nach dem Motto: hinstellen, draufdrücken, fertig. Aber ich habe schon angefangen, ein wenig herumzuexperimentieren. Das macht Spaß und man lernt dabei tatsächlich.

Fazit: Ein spannender Ansatz: fotografieren lernen, indem man sich anschaut, wie berühmte Fotografen arbeiten. Die 20 Aufgaben machen nicht nur Kindern ab 8 Jahren Spaß.

Henry Carroll: So machst du richtig coole Fotos. 20 Beispiele inspiriert von berühmten Fotografen. Aus dem Englischen von Bettina Eschenhagen. Laurence King 2019. 64 Seiten, Euro 12,90, ISBN 978-3-96244-062-6.

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