Plötzlich im Himmel
Drei Kinder finden sich plötzlich im Himmel wieder. Dort treffen sie auf einen harfespielenden und einen schlafenden Engel: Cherubin und Ariel.
Jojo mag keine anderen Kinder, Bim tritt aggressiv auf und will das Sagen haben, Susanne ist brav, fleißig und überaus wissbegierig. Die so unterschiedlichen Kinder haben viele Fragen, bekommen aber zunächst keine Antworten. Wieso sind sie dort? Sind sie gestorben?
Die Themen, über die sich Engel und Kinder unterhalten, sind sehr unterschiedlich: „Typisch Junge“ oder „typisch Mädchen“ ist etwas, womit die meisten Kinder schon konfrontiert wurden. Jojo mag keinen Fußball, Bim findet zwar, dass Jojo deswegen kein typischer Junge ist, ist aber beleidigt, als Jojo sie wegen ihres Auftretens nicht für ein richtiges Mädchen hält. Doch als Susanne als wandelndes Lexikon daherkommt, halten die Streithähne plötzlich zusammen.
Andere Themen sind ernster: Susanne nimmt an, dass sie tot ist, was die andern beiden erst einmal schockt. Dann möchte sie wissen, ob die Engel evangelisch oder katholisch sind. Später stellt sich aber heraus, dass sie noch gar nicht geboren sind, sie sind sozusagen in Warteposition. Bis es so weit ist, sollen noch ein wenig lernen … Schon am nächsten Tag verschwindet einer nach dem anderen in sein neues Leben.
Hörspiel mit klassischer Musik
Gesprochene Passagen wechseln mit Singstücken ab: klassische Stücke mit neuem Text. So wird aus Beethovens „Für Elise“ beispielsweise „Das Lied der Langeweile“ oder aus Tschaikowskis „Nussknacker-Marsch“ „Das Lied von den Jungen und Mädchen“. Die Stücke fügen sich sehr gut ein, allerdings werden die Kinder nicht von Kindern gesprochen und gesungen, sondern von erwachsenen Sängern. Beim Singen klingen sie daher plötzlich nicht mehr kindlich. Beim Übergang von Text zu Musik ist manchmal das letzte Wort abgeschnitten.
Das Vokabular finde ich teilweise etwas schwierig, z. B. krepieren, imaginäre Freunde, manifestieren. Im Großen und Ganzen ist der Text aber sehr gut zu verstehen.
Die Sprecher*innen/Sänger*innen verkörpern ihre Rollen sehr gut. Besonders gut hat mir die rebellische Bim gefallen, aber auch die beiden anderen Kinder und die etwas abgehoben wirkenden Engel sind gut getroffen und glaubhaft. Der Gesang und die Musik sind wunderschön – eine gute Methode, um Kindern Klassik näherzubringen.
Themen rund ums Leben
Die angesprochenen Themen rund um das Leben sind gut in die Rahmenhandlung eingefügt worden, sodass sich ein rundes Stück entstanden ist. Auch die Anteile von gesprochener Sprache und Gesang finde ich genau richtig. Das Stück hat nachdenkliche Momente, aber es gibt auch lustige Passagen. Amüsant fand ich, was passiert, wenn bekannte klassische Stücke mit neuen Texten versehen werden. Im „Lied der Wünsche“ (Schwanensee) geht es beispielsweise unter anderem um Pommes. Ich kann mir gut vorstellen, dass die Kinder die Stücke schnell mitsingen.
Fazit: Ein gut gemachtes Hörspiel für Kinder im Grundschulalter, das wichtige Fragen des Lebens in eine interessante Rahmenhandlung einbaut. Bekannte klassische Stücke mit neuen Texten bringen viel Schwung und gute Laune.
Himmlische Strolche. Eine Produktion der Opernwerkstatt am Rhein 2020. 1 CD, 67 Minuten, Euro 13,72, ASIN: B08QSLSVQ2.
Sprecher*innen/Sänger*innen: Joel Urch, Alisha Funken, Meike Zacke, Marie Junke (Harfe), Jennifer Seubel (Querflöte), Carl Bruchhäuser, Kristen Annika Lange.
Buch und Regie: Sascha von Donat
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Ich danke der Opernwerkstatt für das Rezensionsexemplar.
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