Weißt du, wie die weite Welt aussieht? Ich schon, und das kam so:
Frida hat bei ihrem Nachbarn ein Bild an der Wand hängen sehen, auf dem er auf einem Elefanten reitet. Außerdem hat er ihr erzählt, dass er früher viel in der Welt umhergereist ist. Die Welt kennenlernen – das möchte Frida auch. Und Elefanten gibt es doch in Afrika, oder? Also packt sie eines schönen Morgens ihre Reisesachen in ihren Schulranzen und macht sich zu Fuß auf den Weg. Zuerst muss sie herausfinden, in welcher Richtung Afrika liegt, das ist gar nicht so einfach. Irgendwann muss sie auf Toilette, dann bekommt sie Hunger, aber das Schulbrot ist schon aufgegessen, und schließlich regnet es auch noch. Aber Frida lässt sich nicht beirren und läuft weiter, bis sie an einem Haus ein Schild entdeckt: Little Africa. Dort lernt sie Malia kennen, die ihr eine Geschichte aus Afrika erzählt, sie afrikanisches Essen kosten lässt und sie wieder nach Hause bringt, wo ihre Mutter schon aufgeregt auf sie wartet.
Frida hat sich etwas in den Kopf gesetzt und setzt es sofort in die Tat um. Immerhin hinterlässt sie einen Zettel für die Eltern, aber die Mutter macht sich natürlich doch Sorgen, als die Schule anruft. Frida muss schnell feststellen, dass die Sache nicht so einfach ist, wie sie sie sich vorgestellt hat. Erst wundert sich der Gemüsehändler, dass sie in die falsche Richtung geht, dann läuft sie beinahe ihrer Mutter in die Arme, die auf dem Weg zur Arbeit ist. Nicht alle Leute eignen sich, um sie nach dem Weg zu fragen, und dann ist auch noch das Problem mit den menschlichen Bedürfnissen zu lösen. Frida ist aber ein cleveres Mädchen, ihr fällt eine Lösung ein. Sie weiß, dass ein langer Weg vor ihr liegt und hat die feste Absicht, nicht aufzugeben. Aber dann ist es doch ganz gut, dass sie den Laden mit der freundlichen afrikanischen Frau entdeckt, wo sie einen Hauch von Afrika bekommt.
Frida ist eine sympathische Protagonistin. Sie weiß natürlich genau, dass man nicht weglaufen darf, aber irgendwann muss sie ja damit anfangen, die Welt zu entdecken. Sie erfüllt sich ihren Traum, wenn auch auf ganz unerwartete Weise. Die Leser bekommen einige wenige Infomationen über Afrika, ein typisches Essen wird vorgestellt und eine Geschichte erzählt, leider wird nicht erwähnt, aus welchem Land die nette Malia kommt. Schließlich ist Afrika sehr groß … So kann das Buch nur eine sehr grobe Idee über den Kontinent vermitteln, aber Frida reicht es als Ergebnis ihrer ersten eigenen Reise aus.
Das handliche Büchlein enthält eine nicht zu lange Geschichte, die genau richtig für junge Leser ab etwa 7 oder 8 Jahren ist, die die ersten Lesehürden schon überwunden haben und sich an „richtige“ Romane wagen wollen. Die Schrift ist noch etwas größer als normal. Bilder verschiedenen Formats lockern den Text auf, mal ganzseitig, mal halbseitig, alle in Orange, Weiß und Braun gehalten.
Antje Damm: Kleines Afrika. Tulipan 2015. 64 Seiten, Euro 10,00, ISBN 978-3864-29274-3.
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Ich danke dem Verlag für das Rezensionsexemplar.