Wer pupst denn hier, kleiner Stier?

Als der kleine Stier Micki mit seiner Freundin, der Katze Kitty, durch die Gegend läuft, riecht es öfter mal streng. Die beiden fragen sich, wer wohl gepupst hat. Zunächst sieht man die Urheber auf den Bildern nicht oder nicht vollständig, aber wenn man Schieber bedient, taucht das jeweilige Tier oben, unten oder an der Seite auf: ein Vogel, ein Ferkel, ein Hase, ein Pferd, eine Maus. Am Schluss passiert es auch dem kleinen Stier. Arme Katze!

„Puh, wie das hier müffelt!“, brüllt Micki.
„Rette sich wer kann!“, maunz Kitty.
„Das ist ein echter Stinker!“

Körperausscheidungen sind bei Kindern ein beliebtes Thema, sie sind einfach fasziniert davon. Hier wird das Thema Pupsen mit dem Kennenlernen von Bauernhoftieren verbunden. Die dicken Pappseiten sind sehr robust, das müssen sie ja sein, weil der Schieber noch darin versteckt ist. Diese Schieber geben dem Buch einen besonderen Reiz. Zumindest beim ersten Lesen kann man herrlich rätseln, wer denn der Verursacher des Gestanks sein könnte. Hier ist allerdings auch ein Kritikpunkt: Es geht eigentlich gar nicht um Pupse, sondern man sieht die Pferdeäpfel, die Hasenköttel und die Ausscheidungen der anderen Tiere. Auch Micki produziert am Ende einen ordentlichen Kuhfladen. Die Frage, wer hier pupst, passt also nicht wirklich. Trotzdem ist das Buch lustig, es bietet eine durchgängige Geschichte und macht den kleinen Zuhörern sicher Spaß – auch weil sie an den rubusten und leicht zu bedienenden Schiebern herumspielen können. Die Bilder, bei denen das Hauptaugenmerk auf den Tieren liegt, gefallen mir auch sehr gut. Leider passt der Text nicht immer dazu – warum ist der kleine Spatz so bunt?

Fazit: Ein lustiges Bilderbuch über Bauernhoftiere, Pupse und Häufchen für den Lesenachwuchs ab 18 Monaten.

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Anna Taube, Antje Flad: Wer pupst denn hier, kleiner Stier? Coppenrath 2016. 14 Seiten, Euro 7,99, ISBN 978-3-649-62300-7.

Zur Verlagsseite – bei Amazon – bei buch7.de – und in eurer Lieblingsbuchhandlung.

Miri vom Geschichtenwolke-Kinderbuchblog sieht das übrigens ähnlich.

Ich danke dem Verlag für das Rezensionsexemplar.