Wer mag einen Donut?
Mit etwas grummeligem Gesichtsausdruck läuft Herr Panda von einem Tier zum anderen. In den Pfoten hält er einen Karton mit acht Donuts, auf dem Kopf hat er ein kleines Schild, auf dem „Donuts“ steht. Jedem Tier bietet er einen Donut an, doch wenn es seine Wünsche geäußert hat, passiert jedes Mal das:
Nein, du bekommst keinen Donut. Ich habe es mir anders überlegt.
Pinguin, Stinktier, Wal und all die anderen Tiere bleiben verblüfft zurück. Warum macht Herr Panda das? Das wird spätestens am Ende klar.
Ich will sie alle! Und dann bring mir noch mehr!
Das sagt beispielsweise der Wal. Und bekommt keinen einzigen Donut.
Doch dann bekommt das Faultier (ich glaube zumindest, dass es sich um ein Faultier handelt) alle. Warum? Es fragt freundlich und höflich.
Hallo! Darf ich einen Donut haben … Bitte, Herr Panda.
Das Zauberwort
Das ist wirklich großartig gemacht. Anfangs wundert man sich noch über den Pandabär, der allen großzügig Donuts anbietet, den Tieren dann aber doch nichts abgibt. Wie gemein ist das denn? Aber ziemlich schnell kommen auch die kleinen Leser dahinter, woran das liegt. Die Tiere sind alle mehr oder weniger unhöflich. Nicht alle sind so gierig wie der Wal, aber das Wörtchen „bitte“ kommt keinem über die Lippen. Und dann gibt es eben auch keinen Donut. Pech gehabt!
Selten wurde in einem Bilderbuch so deutlich, wie wirkungsvoll dieses kleine Wörtchen ist.
Die Sprache ist einfach: Pro Seite stehen nur ein bis zwei kurze Sätze. Aber sie reichen vollkommen aus, um die ebenso einfache Botschaft zu transportieren.
Die Bilder sind toll! Der Hintergrund ist grau, zu sehen sind nur die beiden jeweils beteiligten Tiere. Und diese Tiere haben alle etwas gemeinsam: Sie sind schwarz-weiß. Die einzige Farbe bringen die bunten Donuts in die Bilder. Man könnte meinen, dass das trist wirkt, aber nein, ich finde es großartig.
Fazit: Wunderschönes Bildbuch, das eine einfache Botschaft sehr eingängig vermittelt: Es hilft, Bitte zu sagen.
Steve Antony: Herr Panda und das BITTE. Aus dem Englischen von Kathrin Burke. Bachem 2017. 24 Seiten, Euro 12,95, ISBN 978-3-7616-3113-3
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Ich danke dem Verlag für das Rezensionsexemplar.