Nick Oswald geht nicht gerne zur Schule geht, weil er von seinen Klassenkameraden gemobbt wird. Als er sich in einer Pause mal wieder im Gebüsch versteckt, stürzt auf einmal eine Art Komet auf den Sportplatz. Alle Schüler rennen davon nur Nick bleibt zunächst in seinem Versteck, schaut sich dann den Krater an, entdeckt ein Ding aus Metall und nimmt einen grünen Stein an sich. Das hätte er besser nicht getan, denn deswegen wird er von den Außerirdischen gesucht und an Bord eines Raumschiffes entführt. Es stellt sich heraus, dass dieser Stein gebraucht wird, um mehrere Völker vor den Gargus zu retten. Das Problem: Nur ein Mensch hat die Macht über den Stein. Obwohl Nick zunächst nichts anderes will, als nach Hause zurückkehren, nimmt er seine Mission schließlich doch an. Er lernt verschiedene Planeten kennen, muss schwierige Aufgaben bestehen und in gefährliche Kämpfe verwickelt. Kann er die Hoffnungen der Kapari erfüllen?
Dass Nick nicht an Außerirdische glaubt, hilft ihm wenig, als er sich plötzlich auf dem Raumschiff der Kapari wiederfindet. Er versucht lange, die Realität zu leugnen und sich davon zu überzeugen, dass er träumt. Auch als er erfährt, dass alle Hoffnung der Völker auf ihm ruht, will er sich weigern. Schließlich hat er sich all die Jahre als Loser gefühlt und wurde auch so behandelt. Es ist ein sehr ungewohntes Gefühl für ihn, dass man ihm etwas zutraut. Sobald er sich seiner Aufgabe stellt, gewinnt er an Selbstvertrauen und wächst an seinen Aufgaben. Er macht zwar nicht automatisch alles richtig, ist aber lernwillig und entdeckt ganz neue Seiten an sich.
Die fremden Planten und ihre Bewohner werden plastisch geschildert: die Kapari mit ihren bunten Haaren, die Heknora mit dem langen, giraffenartigen Hals, die löwenähnlichen Tasaalos, die Worrus, die in einer Unterwasserwelt leben, und die bösartigen Gropus, die die ganze Galaxis erobern wollen. Diese Wesen haben eine schlechte Meinung von den Menschen, was an Nicks Stolz kratzt und dafür sorgt, dass er beweisen will, dass es auch gute Menschen gibt.
Ich hatte zunächst ein wenig Mühe, in die Handlung hineinzukommen. Nick, seine Familienverhältnisse, seine Schulprobleme, das ist erst einmal nicht besonders spannend und lässt auch noch nicht erwarten, wie sich die Geschichte entwickelt. Doch in dem Moment, wo das Objekt in der Schule einschlägt und Nick den Stein einsteckt, nimmt die Handlung deutlich an Fahrt auf und es wird schnell richtig spannend. So wie Nick sich verhält, ist keineswegs klar, ob er seine Mission erfolgreich abschließen wird. Er muss erst einmal lernen, sich in den fremden Welten zurechtzufinden, die Eigenheiten der Völker zu akzeptieren und sich nicht von ungewöhnlichem Aussehen erschrecken zu lassen. Zusammen mit den Diplomaten der Völker hat er schwierige Zeiten und gefährliche Kämpfe durchzustehen.
Ich fand Nick anfangs nicht unbedingt sympathisch, aber mir gefiel, wie er sich mit seinem Schicksal abfindet, sich auf die fremde Welt einlässt, versucht, schnell zu lernen, und sich schließlich sehr einsetzt, um seinen außerirdischen Freunden zu helfen. Auch manche der Außerirdischen mochte ich sehr gerne, vor allem die Heknora Serafina und Prinz Fentorp.
Die Handlung hat mich also überzeugt, sie ist spannend, actionreich, voller Fantasie und durch die Beschreibungen der außerirdischen Welten sehr farbig. Der Roman liest sich auch recht gut, der Stil ist weitgehend durchaus überzeugend, allerdings ist die Fehlerzahl so hoch, dass ich unmöglich darüber hinwegsehen konnte. Das ist schade, denn das Buch hat durchaus Potenzial und ich verstehe es auch nicht so ganz. Gab es denn kein Korrektorat?
Gropus. Die Legende der fünf Steine ist zwar Auftakt zu einer Reihe, ist aber dennoch abgeschlossen. Man wird also nicht mit einem argen Cliffhanger zurückgelassen, sondern hat eine runde Geschichte, die Lust auf mehr macht.
Der Autor hat gerade erst sein Abitur hinter sich gebracht hat, es ist sein Debütroman. Respekt! Ich glaube, da können wir Leser noch einige spannende Geschichten erwarten. Es gibt keine Altersempfehlung, ich würde sagen, dass das Buch für Science-Fiction-Fans ab 12 oder 13 Jahren geeignet ist.
Tariq Abo Gamra: Gropus. Die Legende der fünf Steine. Edition KuLAB 2015. E-Book, 249 Seiten, Euro 3,90, ASIN B00XP3GW4C.
Zur Verlagsseite – bei Gropus – Die Legende der fünf Steine
Ich danke dem Autor für das Rezensionsexemplar.