Tom Fletcher: Der Weihnachtosaurus und die Winterhexe

Tom Fletcher: Der Weihnachtosaurus und die Winterhexe

Vor einem Jahr war ich begeistert von dem Hörbuch „Der Weihnachtosaurus“ (zur Rezension). Am Nordpol wurde ein Dino-Ei gefunden, daraus schlüpfte ein Dinosaurier, der nun hilft, den Schlitten des Weihnachtsmannes zu ziehen – was für eine originelle Idee! Klar, dass ich gerne hören wollte, wie es weiterging.

Drei Freunde in eisiger Mission

Williams Vater ist inzwischen mit Brendas Mutter zusammengezogen. Sein Leben hat sich dadurch ziemlich verändert. Er hat jetzt wieder eine Mutter und sogar eine Schwester – und Brenda ist gar nicht so blöd, wie es zunächst den Anschein hatte. Was sich nicht verändert hat, ist, dass Williams Vater ein riesiger Weihnachtsfan ist. Leider kann Brenda die Weihnachtstage nicht mit der Familie verbringen, weil sie zu ihrem Vater muss, einem selbstsüchtigen Geschäftsmann, dem nur Macht wichtig ist.

Doch bevor es so weit ist, erhalten alle eine Einladung an den Nordpol. Dort verbringen sie eine fantastische Zeit. William bekommt allerdings zufällig mit, dass Weihnachten in Gefahr ist. Wenn die Kinder nicht mehr an den Weihnachtsmann und die Wichtel glauben, werden diese sich einfach auflösen. Durch Brendas Schuld geschieht genau das. Das Weihnachtosaurus holt William, damit dieser alles wieder repariert, Brenda kommt mit, um ihren Fehler wieder gut zu machen.

Wird es den drei Freunden gelingen, Weihnachten zu retten?

Nie wieder Weihnachten?

Das ist unvorstellbar für William. Und so versucht der Junge, der im Rollstuhl sitzt, sich etwas einfallen zu lassen, damit er und alle anderen auch in Zukunft Weihnachten feiern können. Doch das wird gefährlich. Sehr gefährlich! Brenda, die ein sehr schlechtes Gewissen hat, kommt ihm zuvor. Doch William möchte ihr diese schwierige Aufgabe nicht alleine überlassen. Sein anfänglicher Ärger über seine Stiefschwester ist verflogen, für ihr wichtiges Ziel halten die beiden zusammen.

Aufregende Erlebnisse am Nordpol

Nicht nur, dass die Geschichte sehr spannend ist, sie bietet auch interessante Einblicke in das Dorf des Weihnachtsmannes. Vor allem die schräg vor sich hin singenden Wichtel sind allerliebst – und sie sind auch die Ersten, die sich einfach mit einem Plopp in Luft auflösen, als nicht mehr genug Kinder an sie glauben. Zum Glück glaubt William ganz fest an den Weihnachtosaurus, sodass ihm nicht geschehen kann.

Mir gefällt gut, dass die Charaktere vielschichtig sind, vor allem Brenda. Sie fühlt sich in ihrer neuen Familie wohl, will nicht mehr gemein sein, ist dann aber doch sehr neidisch, weil William etwas besitzt, was sie gerne haben möchte – und klaut es ihm einfach. Dass sie dann nicht in der Lage ist, es vor ihrem Vater geheimzuhalten, der es ihr wegnimmt und ausnutzt, um noch mächtiger zu werden, macht sie sehr unglücklich. Um ihren Fehler wieder gutzumachen, nimmt sie einiges auf sich. Ich finde, sie ist dieses Mal sogar ein stärkerer Charakter als William, der einfach ein braver Typ ist.

Der Held sitzt im Rollstuhl

Doch auch William steht vor einer großen Herausforderung. Der Weihnachtsmann hat ihn davor gewarnt, etwas Gefährliches zu tun, wonach er sich aber sehr sehnt. Schließlich setzt er sich über das Verbot hinweg und erlebt den glücklichsten Moment seines Lebens.

Ich finde es großartig, dass der Held dieser Geschichte im Rollstuhl sitzt. William hat Köpfchen und großartige Ideen – und wenn der Weihnachtosaurus durch die Gegend fliegt, erlebt auch er einmal die große Freiheit. Es kommt aber auch mal vor, dass er auf die Hilfe anderer angewiesen ist, zum Beispiel nachdem der Rollstuhl nach einer harten Landung umkippt. Für Kinder mit einer Körperbehinderung ist es toll, dass es einmal einen Protagonisten gibt, der ist wie sie. Seine Erlebnisse bringen sie zum Träumen. Und Kinder ohne Behinderung erleben, was für ein toller Kerl dieser Rollifahrer ist – vielleicht hilft das ein wenig, eventuelle Vorbehalte abzubauen.

Die Geschichte ist schwungvoll erzählt und wird hervorragend von Martin Baltscheit gelesen.

Fazit: Eine herrlich turbulente Geschichte um einen Jungen im Rollstuhl, seine Stiefschwester und einen Weihnachtosaurus, die zusammen ein großes Abenteuer erleben, um Weihnachten zu retten.

Cover "Der Weihnachtosaurus und die Winterhexe" Hörbuch-Rezension

Tom Fletcher: Der Weihnachtosaurus und die Winterhexe. Aus dem Englischen von Franziska Gehm. Gelesen von Martin Baltscheit. DAV 2019. 4 CDs, 4 h 39 min, Euro 12,45, ISBN 978-3-7424-1164-8.

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Ich danke dem Verlag für das Rezensionsexemplar.

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