Was ist eigentlich Weihnachten?
Assia ist aus einem fremden Land nach Deutschland gekommen, in dem andere Feste gefeiert werden. Nun wundert sich das Mädchen über dieses Wort, das ihm überall begegnet. Es sieht zwar, was die Menschen in der Stadt alles tun – sie singen Lieder, schleppen Nadelbäume und die Schaufester sind voller merkwürdiger Dinge, aber sie versteht den Sinn dahinter nicht. Und es gibt noch ein merkwürdiges Wort: Advent. In der Klasse gibt es einen Adventskranz.
Als die Lehrerin an ihrem Kranz eine Kerze anzündete,
nahm Assia endlich allen Mut zusammen.
Weihnachten, was ist das?
Die Kinder lachten. Wie konnte es jemanden auf der Welt geben,
der nicht wusste, was das war: Weihnachten?
Dann rufen alle durcheinander, was für sie Weihnachten ist: wenn das Haus geschmückt wird, der Nikolaus kommt, ein Wunschzettel geschrieben wird, die Mutter Plätzchen backt, sie Geschenke bekommen usw. Danach ist Assia aber immer noch nicht schlauer. Also erzählt ihr die Lehrerin die Weihnachtsgeschichte. Schließlich bekommt Assia eine Rolle im Krippenspiel und erkennt, wann für sie Weihnachten ist.
Was bedeutet Weihnachten für uns?
Jedes Kind verbindet andere Dinge mit Weihnachten, was es für Assia schwermacht zu verstehen, worum es geht. Schließlich erfährt sie durch die Lehrerin die Hintergründe für die Feier.
Mir gefällt es gut, dass die Zuhörer an all viele Dinge erinnert werden, die mit Weihnachten zu tun haben. Sicher werden die Kinder beim Vorlesen auch erzählen wollen, was für sie Weihnachten ausmacht. Gut finde ich auch, dass den Kindern klargemacht wird, dass nicht jeder Weihnachten feiert und weiß, was hinter all dem steckt, was sie so lieben und worauf sie sich freuen. Dass andere Menschen andere Feste feiern.
Schade finde ich, dass die Weihnachtsgeschichte nicht in wenigen Worten erzählt wird, sondern nur indirekt erklärt. Hier wird vorausgesetzt, dass die Zuhörer die Geschichte kennen. Ich glaube aber nicht, dass das bei allen Kindern im Kindergartenalter der Fall ist.
… „die Legende von der Geburt Jesu, die Weihnachtsgeschichte. Die Geschichte von Maria und Joseph auf der Suche nach einer Herberge. Die Geschichte von dem hartherzigen Wirt, der ihnen die Tür wies. …“
Mich stört hier, dass die Weihnachtsgeschichte als Legende bezeichnet wird. Natürlich kann man das so sehen, aber es wird mit keinem Wort das Christentum erwähnt. Man würde doch einem Kind anderen Glaubens, aus einer anderen Kultur erläutern, dass Weihnachten ein christliches Fest ist, egal ob man selber gläubig ist oder nicht.
Dass das Flüchtlingsmädchen eine Rolle im Krippenspiel bekommt und dadurch in die Klasse integriert wird, ist ein schönes Ende der Geschichte. Assia hat zwar noch immer nicht ganz verstanden, was genau Weihnachten ist, aber sie hat ihren eigenen, optimistischen Schluss gezogen, der gut in die Weihnachtszeit passt.
Schön ist die Gestaltung des Buches. Der Titel und einige Sterne sind in den Stoffeinband geprägt, sodass man sie auch spüren kann. Mir gefallen die bunten, aber nicht knalligen Bildern. Der Erzähltext ist normal gesetzt, die wörtliche Rede in größerer Schreibschrift.
Fazit: Wie erklärt man einem Kind, das Weihnachten nicht kennt, was Weihnachten ist? Schöne weihnachtliche Geschichte rund um ein Flüchtlingsmädchen für Kinder von 4 bis 6 Jahren.
Max Bolliger, Giovanni Manna: Weihnachten ist, wenn … Bohem 2017. 36 Seiten, Euro 14,95, ISBN 978-3-85581-524-1.
__________________________________________________
WERBUNG (*)
Zur Verlagsseite – bei Amazon – bei Buch 7 – bei der Autorenwelt – im Onlineshop eurer Buchhandlung – und in eurer Lieblingsbuchhandlung.
Ich danke dem Verlag für das Rezensionsexemplar.
(*) Nach dem Telemediengesetz sind Links auf Verlage, Shops und Affiliate-Links (hier: Amazon) als Werbung zu kennzeichnen, übrigens ganz unabhängig davon, ob das Buch ein Rezensionsexemplar ist oder selbst gekauft wurde. Ich bekomme kein Geld von den Verlagen, sie stellen mir lediglich ein Buch zur Verfügung. Das verpflichtet mich zu nichts, ich schreibe auch kritische Rezensionen oder verzichte ganz darauf, ein Buch zu besprechen. Meine Meinung ist nach wie vor unabhängig. Die Links sind ein Service für euch Blogbesucher, auf den ich nicht verzichten möchte. Lediglich über den Amazon-Affiliate-Link verdiene ich etwas Geld – falls jemand etwas bestellt, nachdem er den Link benutzt hat, bekomme ich ein paar Cent.