Maria Stalder: Wer hat den Lebkuchen stibitzt?

Lebkuchen für den Nikolaus

Arne hat Lebkuchen gebacken. Sie sind wunderschön geworden. Einer ist für ihn selbst, die anderen wird der Nikolaus abholen. Doch dann macht er den Fehler, sie zum Abkühlen ans geöffnete Fenster zu stellen. Der hungrige Fuchs folgt dem Duft, wirft das Blech in den Schnee und stiehlt einen Lebkuchen. Bei der nächsten Portion backt Arne extra einen Lebkuchen mehr, doch der Fuchs ist auf den Geschmack gekommen.

Auf dem Dach kaut und schmatz der glückliche Dieb.
Noch nie hat er etwas so Gutes gefressen.
Es schmeckt nach Wald und nach Honig,
nach Holz und nach Zimt und nach Glück.
Dem Fuchs wird warm, von den Ohren bis zur Schwanzspitze.

Wieder stiehlt er einen. Arne denkt, er hätte sich beim Ausstechen verzählt und gibt dem Nikolaus seinen eigenen dazu. Der Fuchs hört alles mit und bekommt ein schlechte Gewissen. Wie kann er das wieder gutmachen?

Vorwitziger Dieb

Wer kann es dem Fuchs verdenken, dass er, durch den wundervollen Lebkuchenduft angezogen, der Versuchung nicht widerstehen kann? Vor allem: Er hat Hunger und findet im Winter nicht viel zu fressen. Obwohl man also dem Fuchs böse sein müsste, dass er einen Lebkuchen stiehlt, der für den Nikolaus gedacht ist, kann man sein Handeln doch nachvollziehen. Sein schlechtes Gewissen nach der Erkenntnis, dass er jemand anderem etwas weggenommen hat, ist später auch deutlich zu sehen.

Sehr sympathisch ist auch Lebkuchenbäcker Arne mit dem dichten Rauschebart. Er regt sich nicht über den Fuchs auf, sondern backt bei der nächsten Portion einfach einen Lebkuchen mehr. Und als dann doch einer fehlt, gibt er großherzig seinen eigenen ab. Später kümmert er sich noch um die hungrigen Tiere im Wald. Hier hätte der Fuchs etwas gegen seinen Hunger bekommen, vor lauter schlechtem Gewissen nimmt er aber nicht am Weihnachtsessen teil. Doch Arne ist ihm nicht böse, wie sich am Ende herausstellt. Er verspricht sogar, im kommenden Jahr mehr Lebkuchen zu backen.

Die schönen, klaren Bilder sind sehr stimmungsvoll. Sie bringen die Botschaft der Geschichte auf den Punkt und würden wohl auch ohne Text funktionieren.

Fazit: Eine wunderschöne Geschichte zur Weihnachtszeit übers Schenken, Helfen und Vergeben für Kinder von 3 bis 6 Jahren.

Maria Stadler: Wer hat den Lebkuchen stibitzt? atlantis 2017. 32 Seiten, Euro 14,95, ISBN 978-3-7152-0734-6.

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Ich danke dem Verlag für das Rezensionsexemplar.

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