Kristin Briana Otts: Shadow Dragon 1. Die falsche Prinzessin

Von der Kämpferin zur Prinzessin

Kai ist eine Onna-Bugeisha. Als Baby ausgesetzt, wäre sie dem Tod geweiht gewesen, doch so wurde sie im Tempel erzogen und ausgebildet. Nun ist sie eine hervorragende Kämpferin, deren Aufgabe es ist, die königliche Familie zu schützen. Als Prinzessin Noriko verletzt wird, muss Kai, die ihr sehr ähnlich sieht, an ihre Stelle treten, um das Königreich bei der Kaiserkrönung zu repräsentieren. Auf die Schnelle muss sie alle Regeln der Etikette lernen und sich am Hof behaupten. Doch sie kann einfach nicht aus ihrer Haut und lässt immer wieder einen Funken ihres wahren Ichs durchblitzen. Das bringt ihr neue Freunde, aber auch Feinde. Sie gerät in die Intrigen, die die Vertreter der vier Königreiche spinnen und lernt gleich zwei faszinierende Männer kennen, Prinz Enlai und Drachenhüter Jao. Dabei ist den Onna-Bugeisha ein keusches Leben als Tempel-Soldatin vorbestimmt. Joa ermöglicht Kai ein Treffen mit dem geheimnisvollen Shadow Dragon, das ihr eine große Überraschung bringt.

Doch am Kaiserhof ist das Leben gefährlich – für alle.

Schlimmer noch, ich hatte die sowieso schon angespannten Beziehungen zwischen Mizu und dem Desert Kingdom aufs Spiel gesetzt. Was würden meine Schwestern sagen? Oh mein Gott – was würde Lady Mayumi sagen?
Schweigend belegte ich mich mit jedem hässlichen Fluch, der mir einfiel. Ich war keine Prinzessin. Ich war ein unkultiviertes Landmädchen – ich war Kai aus der Gosse, Waisenkind des Tempels, und ich kannte nur die Kriegsspiele und die Disziplin der Onna-Bugeisha.

Intrigen am Kaiserhof

Kai ist eine äußerst sympathische Protagonistin. Sie will selbstverständlich ihre Prinzessin so gut ersetzen, dass niemand merkt, dass sie es nicht wirklich ist. Sie ist tough, hält Schmerzen aus und beißt sich durch. Doch sie hadert auch sehr mit den äußerst strengen Regeln, den hohen Erwartungen und der ungewohnten Kleidung. Sie vermisst ihr hartes Training und ihr normales Leben. Gerade dass sie immer mal wieder aus ihrer Rolle fällt, macht sie liebenswert – nicht nur für die Leser, sondern auch für einige andere Charaktere. Doch dann macht sie einen Fehler, der für mich leider vorhersehbar war und der schreckliche Folgen hat.

Das Leben der Onna-Bugeisha und das Leben am Kaiserhof werden glaubwürdig geschildert. Vor dem  Lesers entsteht eine exotische ost

asiatische Welt mit strengen Regeln. Kais Erlebnisse am Kaiserhof sind äußerst spannend. Manches ist vorhersehbar, aber es gab auch etliche überraschende Wendungen. Mir hat die Welt, die hier aufgebaut wurde, gut gefallen und ich fühle mich bestens unterhalten. Gelegentliche kleinere Längen fand ich nicht weiter schlimm, die Passagen brachten meist wichtige Informationen.

Vier Königreiche, fünf potenzielle Thronfolger und ein Drache

Wer das Buch allerdings liest, weil er ein großer Drachenfan ist, wird vielleicht enttäuscht sein. Nach einem kurzem Auftritt von Drachen am Anfang kommt lange nichts, bevor der Shadow Dragon endlich ins Spiel kommt.

Eins hat mich allerdings genervt. Warum heißen die Königreiche Mountain Kindom, River Kingdom usw.? Dass man den Drachen wegen des Buchtitels auch in der deutschen Übersetzung Shadow Dragon nennt, von mir aus. Aber was wäre an Waldreich, Wüstenreich, Flussreich und Bergreich schlecht gewesen? Viele Bezeichnungen klingen asiatisch (in Richtung Japanisch, finde ich), dann das Deutsche und dann diese einzelnen Wörter auf Englisch. Aber gut, das muss man nicht überbewerten.

Ich möchte den zweiten Band auf jeden Fall lesen, denn ich habe einige Ideen, was passieren könnte, und möchte natürlich wissen, ob ich recht habe. Außerdem fand ich es wirklich spannend.

Fazit: Spannendes Fantasyabenteuer  an einem ostasiatischen Kaiserhof mit starker Protagonistin und einem geheimnisvollen Drachen für Leserinnen und Leser ab 14.

 

Kristin Briana Otts: Shadow Dragon 1. Die falsche Prinzessin. Aus dem Englischen von Tanja Ohlsen. Oetinger 2017. 400 Seiten, Euro 18,99, ISBN 978-3-7891-0844-0.

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Ich danke dem Verlag für das Rezensionsexemplar.

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