Lorenz Pauli, Claudia de Weck: Richtig giftig

Was ist gefährlich? Was ist giftig?

Aaron und Mona wundern sich über ein Schild im Park. „Betreten verboten!“ steht da, aber warum? Ist der Rasen gefährlich? Ist er vergiftet? Wohl kaum! Die beiden reißen das Schild heraus, um es an einem wirklich gefährlichen Ort aufzustellen. Zum Beispiel bei einem Vulkan oder in einem Krokodil-Gehege. Sie suchen etwas Gefährliches. Vielleicht eine giftige Pflanze? Oder einen Baum, auf den zu klettern gefährlich ist? Die Insel im Fluss, auf der viele Tiere leben? Da entdeckt Aaron eine Flasche im Fluss, die er für eine Flaschenpost hält. Beim Versuch, sie herauszufischen, fällt er ins Wasser. Das war gefährlich! Es stellt sich heraus, dass auf der Flasche ein Warnsymbol ist: giftig! Sie lernen die Warnsymbole kennen. Zu Hause gibt es ein bisschen Ärger, weil Aaron vor lauter Aufregung  vergessen hat, in die Schule zu gehen. Und das Schild hat er auch herausgerissen. Dabei hat er an diesem Tag so viel gelernt …

Aaron zeigt Papa und Finn sein Schreibheft und beginnt zu erzählen.
„Ja, aber die Schule?“, fragt Papa nochmals.
Aaron grinst: „Die Schule hatte da leider nicht auch noch Platz.“

Aufgepasst!

Aaron und Mona machen sich eine Menge Gedanken darüber, was eigentlich gefährlich ist oder giftig. Manche Sachen gibt es nicht in ihrer Nähe, zum Beispiel Vulkane. Andere aber schon, zum Beispiel giftige Pflanzen. Eine Zeichnung zeigt elf häufig vorkommende Arten, zum Beispiel Herbstzeitlose, Maiglöckchen, Fingerhut oder Eibe. Sie machen sich auch Gedanken, ob es gefährlich ist, den Mann am Lagerfeuer anzusprechen, entscheiden dann aber, dass es gefährlicher wäre, klatschnass zu bleiben. Da kann man als Erwachsener natürlich anderer Meinung sein, aber ich denke schon, dass Kinder zwar vorsichtig sein sollen, aber nicht jeden Menschen meiden müssen. Hier erweist sich ihre Entscheidung jedenfalls als gut, denn der Mann erkennt, dass die Kinder eine Flasche voller Gift gefunden haben und erklärt ihnen die Gefahrenzeichen. Neun davon werden in einer Tabelle ebenfalls erklärt.

Prima ist, dass Aaron zu Hause den Haushalt überprüft und darauf hinweist, dass zum Beispiel Geschirrspültabs in Reichweite seines kleinen Bruders untergebracht sind. Das können die Leserinnen und Leser gleich mal nachmachen.

Der Text der Geschichte ist kindgerecht und gut verständlich. Unter den Gefahrenzeichen findet sich aber der offizielle Text. Da ist dann auch die Rede von teilentlehrten Gebinden oder komprimierten Gasen. Hier hätte ich es gut gefunden, wenn der Text zusätzlich für die Kinder verständlich übersetzt worden wäre.

Die Bilder sind sehr dynamisch und voller Schwung. Teilweise zeigen sie im Comicstil Abläufe, teilweise illustrieren sie ganz oder doppelseitig das Geschehen. Die grelle Farbe des Covers (die Abbildung gibt das nicht richtig wieder) fände ich normalerweise zu aufdringlich, aber bei diesem Thema passt sie super!

Gut gefällt mir, dass auf der vorderen und hinteren Umschlaginnenseite jeweils Szenen in schwarz-weiß aus der Geschichte abgebildet (im Prinzip beginnt das Buch also schon vor dem Titel) sind, die die Kinder ausmalen können. Das Buch ist also zusätzlich noch ein Malbuch.

Was mir nicht so gut gefallen hat: Es wird als nicht so schlimm dargestellt, dass die Kinder die Schule geschwänzt haben. Schließlich haben sie trotzdem eine Menge gelernt. Na ja … Das Argument würde vielen Kindern passen, aber so funktioniert die Welt nun mal nicht. Aaron und Mona hätten ihr Abenteuer auch an einem Wochenende erleben können, oder? (Ja, ja, ich Spaßverderberin!)

Jedenfalls ist es eine Geschichte, die nicht unkommentiert stehen muss, sondern die Auslöser für viele schöne, wichtige Gespräche zwischen Jung und Alt sein kann.

Fazit: Eine mal lustige, mal spannende, mal nachdenkliche Geschichte, die Kindern ab 5 Jahren verschiedene Gefahren aufzeigt und ihnen die Gefahrenzeichen näherbringt.

Lorenz Pauli, Claudia de Weck: Richtig giftig. atlantis 2018. 32 Seiten, Euro 14,95, ISBN 978-3-7152-0755-1.

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