Geschichten am Lagerfeuer
Am Lagerfeuer erzählt der Vater den Inuitkindern Cuno und Aia wundervolle Geschichten von einem riesigen Wal.
Weit, weit im Norden saßen Cuno und Aia an einem Feuer und lauschten den Worten ihres Vaters. Er erzählte ihnen von einem riesigen Tier, das einst durch die Gewässer ihrer Heimat gestreift war.
Schon sehr lange hat niemand mehr das Tier gesehen. Doch Cuno setzt sich in den Kopf, den Wal zu sehen, es wird zu einer fixen Idee. Stundenlang sucht er den Horizont ab. Eines Morgens schleicht er sich sogar aus dem Haus, nimmt das Kajak seines Vaters und paddelt davon.
Er würde den Wal ganz alleine finden. Dachte er jedenfalls.
Doch er hat die Rechnung ohne seine kleine Schwester gemacht, die sich im Boot versteckt. Sie scheint ihm alles zu verderben. Doch am Ende ist es ihr zu verdanken, dass die Kinder den Wal tatsächlich zu Gesicht bekommen – wenn auch ganz unbeabsichtigt.
Aufregende Suche
Cuno scheint ein nachdenklicher, in sich gekehrter Junge zu sein. Er hat sich etwas in den Kopf gesetzt und die Geduld und die Ausdauer, um sein Ziel zu erreichen. Nur seine fröhliche kleine Schwester, die mit ihm spielen will, kommt ihm immer wieder in die Quere. Das kennen ältere Geschwister nur zu gut, so wie die jüngeren es kennen, nervig gefunden und weggeschickt zu werden. Ein typisches Geschwisterproblem, das auch im hohen Norden auftritt.
Als die beiden schließlich unterwegs sind, sieht es so aus, als würde Aia alles kaputt machen. Das ärgert Cuno so sehr, dass er nicht auf sie aufpasst. Aber in dieser lebensfeindlichen Umgebung kann leicht etwas passieren. Wer weiß, was geschehen wäre, wenn nicht Hilfe von unerwarteter Seite gekommen wäre!
Der Text ist einfach, kurz und gut verständlich, die Sprache poetisch, die Handlung für die Kinder gut nachzuvollziehen, weil sie sich trotz der fremden Umgebung in die Geschwister hineinversetzen können. Die Kinder entdecken auf ihrer Suche interessante Sachen, bevor es am Schluss kurz ziemlich spannend wird.
Die Bilder sind einfach gehalten, mit wenigen Details, aber alles Wichtige ist sehr gut zu erkennen. Dabei dominieren Weiß und verschiedene Blautöne, nur die roten und grünen Schneeanzüge der Kinder heben sich davon ab. Mir gefällt besonders, wie mit relativ wenigen Strichen die endlose Weite des Nordpolarmeers vermittelt wird. Auch die Tiere, die dort leben, tauchen auf: hier ein Eisbär, dort ein paar Robben, Möwen in der Luft und ein großes Walross. Und schließlich: der Wal! Ich mag diese Illustrationen sehr!
Fazit: Ein gelungenes Bilderbuch, das den Zuhörerinnen und Zuhörern ab 3 Jahren im Rahmen einer spannenden Geschichte einen Blick in die kalte Welt im Norden gewährt.
Daniel Frost: Die Kinder und der Wal. Aus dem Englischen von Frederik Kugler. Kleine Gestalten 2018. 32 Seiten, Euro 14,90, ISBN 978-3-89955-815-9.
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