Was ist was: Das Buch

Wissenswertes rund ums Buch

Es war klar, dass ich an solch einem Titel nicht vorbeigehen konnte, oder? In bekannter Was-ist-was-Machart, aber mit deutlich größerem Umfang (64 statt 48 Seiten) vermittelt dieses Buch sehr viel Wissen rund ums Buch.

Es gibt viele Gründe, ein Buch in die Hand zu nehmen und es zu lesen. Bei einem Sachbuch ist es oft die Neugier: Warum sind Dinosaurier ausgestorben? Wie haben die Römer vor 2000 Jahren gelebt? Wie funktioniert ein Motor? Alle diese Fragen können Sachbücher beantworten. (…) Bei einem Roman sind es die Erlebnisse der Figuren, an denen wir teilhaben möchten. (…)

Dabei geht es nicht nur um den Buchdruck, sondern sehr umfassend um Entwicklung, Entstehung, Herstellung und Verbreitung von Büchern von der Tontafel bis zum E-Book. Auch die Grundlagen werden behandelt wie die Entstehung der Schrift oder die Entwicklung der Schreibgrundlage und die Herstellung von Papier.

Dann geht es in unsere Zeit. Wie kommt es von der Idee zum Buch, wer ist daran alles beteiligt? Verlag, Autor, Illustrator, Lektorat, Bildredaktion, Grafik, Herstellung, Druck und Binden, Vertrieb, Marketing werden vorgestellt. Auch Fragen wie die Kalkulation bleiben nicht außen vor, die Kinder erfahren beispielsweise auch, wie die Teile heißen, aus denen sich ein Buch zusammensetzt.

Aber wo kommt das Buch eigentlich zum Leser? Buchmessen, Buchhandel und Bibliotheken sorgen dafür, das gedruckte Wort unters Lesevolk zu bringen.

Zum Abschluss geht es noch um spannende Fragen: Warum lesen wir? Wie verändert sich das Buch, was bringt die Zukunft?

All diesen spannenden Themen ist mindestens eine Doppelseite gewidmet.

Natürlich fehlen Buchrekorde und Kuriositäten nicht, einmal in einem eigenen Abschnitt, aber auch in vielen Kästchen verteilt im ganzen Buch.

Ein Glossar, in dem wichtige Begriffe knapp erläutert werden, vervollständigt das Buch.

Das Buch der Bücher?

Nein, das ist es natürlich nicht, so wird die Bibel bezeichnet. Aber irgendwie passt es trotzdem!

Mir gefällt es sehr gut, dass sich das Buch so umfassend mit dem Thema Buch befasst und auf so viele verschiedene Aspekte eingeht. Dabei sind die Texte kindgerecht und gut verständlich geschrieben, wie immer gibt es auch die Rubriken „Angeberwissen“, „Schon gewusst“ und „Rekord“. Viele Zeichnungen und Fotos helfen beim Verständnis, überhaupt ist alles optisch gut aufbereitet und schön gegliedert. Auf jeder Doppelseite ist irgendwo ein Strichmännchen zu finden, das etwas kommentiert oder eine Frage stellt. Ein Interview mit einem Illustrator ist eine schöne Ergänzung. Auch Erwachsene können bei der Lektüre einiges lernen, wer nicht vom Fach ist weiß beispielsweise sicherlich nicht über alle Phasen der Buchherstellung im Detail Bescheid.

Da ich freie Lektorin bin, habe ich natürlich das Kapitel über das Lektorat besonders gründlich gelesen und habe auch prompt ein wenig zu meckern. 😉 Ich hatte es fast erwartet, dass nur das Verlagslektorat dargestellt wird, erwartungsgemäß daher auch der Hinweis, dass Lektoren heute eher Projektmanager sind. Nun gut, der Platz ist endlich. Aber dass auch das Korrektorat nicht als eigenständiger Schritt erwähnt wird? In einem Absatz steht: „Lektoren benutzen Korrekturzeichen, wenn sie einen Text durchgehen. Das spart Zeit. (…)“ Ist es wirklich noch so, dass, wie auch auf dem Bild dargestellt wird, im Verlag noch mit rotem Stift auf Papier gearbeitet wird? Ich jedenfalls hatte schon sehr lange keinen Auftrag mehr, auch nicht für einen Verlag, bei dem ich auf Papier hätte arbeiten sollen. Aber dieses Detail soll bitte niemanden abschrecken, ansonsten finde ich das Buch sehr umfassend und richtig schön!

Fazit: Wirklich gelungene Wissensvermittlung rund ums Buch für Kinder von 8 bis 12 Jahren, aber durchaus auch Ältere, die sich über das Thema informieren wollen.

Bernd Flesser: Was ist was. Das Buch. Gestern, heute und morgen. (Untertitel in manchen Shops: Vom Papyrus zum E-Book).Tessloff 2018. 64 Seiten, Euro14,95, ISBN 978-3-7886-2192-6.

Ein kleiner Tipp: Falls ihr das Buch irgendwo bestellen wollt, sucht mit der ISBN. Der Titel sorgt teilweise für viele Treffer! 😉

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Ich danke dem Verlag für das Rezensionsexemplar.

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