Gudrun Likas, SaBine Büchner: Prinzessin Fibi. Der verliebte Drache und andere Abenteuer

Ich muss es vorausschicken: Ich finde die unkonventionelle, coole Prinzessin Fibi einfach klasse und habe sie sofort ins Herz geschlossen!

Fibi lebt mit ihrer alleinerziehenden Mutter, der Königin, in einem Schloss. Sie kann ihre Krone nicht leiden (die ziept!), verabscheut Kleider, vor allem in Rosa, und kann überhaupt nicht nachvollziehen, warum Mädchen sich nicht dreckig machen sollen und keine schlimmen Wörter benutzen dürfen. Ihr liebstes Spielzeug ist ein Werkzeugkasten namens „Klopf und Hämmer“.

Der Sammelband enthält drei Geschichten:
In Prinzessin Fibi und der Drache leidet das Land unter einem Drachen, der Vieh raubt und alles Mögliche in Brand setzt. Die Menschen haben Angst, weshalb reihenweise Ritter die Gelegenheit wahrnehmen, endlich einmal gegen einen Drachen zu kämpfen. Doch sie kommen alle angesengt und verletzt wieder. Fibi ist die Einzige, die sich fragt, warum der Drache auf einmal so wütend ist, dass er alles kaputtmacht. Und wie kann sie es herausfinden? Natürlich indem sie ihn befragt. Und so macht sie sich eines Nachts heimlich auf den Weg, ihren Werkzeugkasten „Klopf und Hämmer“ zieht sie auf einem Leiterwagen hinter sich her, und begibt sich zur Drachenhöhle …
Fast alle Schlossbewohner fürchten sich in der zweiten Geschichte, Prinzessin Fibi und das Schlossgespenst, vor einem Gespenst. Nur die Königin glaubt nicht an Gespenster und Fibi möchte der Sache  auf den Grund gehen. Sie lernt das Gespenst kennen und erfährt, wie es erlöst werden kann. Aber das ist gar nicht so einfach, weil das Gespenst dazu Kraft braucht. Doch Fibi lässt sich etwas einfallen und baut eine tolle Maschine. Doch ob sie funktionieren wird, kann sie nicht testen. Um Mitternacht wird es richtig spannend.
In der dritten Geschichte, Prinzessin Fibi und der verliebte Drache, landet der Drache auf dem Schlossturm und bittet Fibi um Hilfe. Er ist verliebt, weiß aber nicht, wie er es seiner Angebeteten sagen soll. Also steigt Fibi auf seinen Rücken und reist bis in die Wüste, in der die Drachendame lebt. Sie hört ihr zu, stellt aber eine Bedingung. Wieder einmal ist Fibis Fähigkeit gefragt, um die Ecke zu denken.

Fibi ist eine liebenswerte und hilfsbereite Person. Sie hat keine Lust, ein Dasein als typische Prinzessin zu führen und setzt ihren Kopf durch. Allerdings ist ihre Mutter auch nicht so streng. Die Rolle der Mutter ist ungewöhnlich: In welcher Geschichte gibt es schon eine alleinerziehende Königin? Ich denke, dass sich viele Kinder gut mit dieser Kleinfamilie identifizieren können, auch wenn sie in einem Schloss lebt. Fibi ist sehr einfallsreich, geschickt und weiß sich zu helfen. Sie denkt in die richtige Richtung, hat tolle Ideen und gibt nicht auf, bevor sie es geschafft hat. Sie ist eine absolut sympathische Heldin. Die Geschichten sind für die kinder spannend, man wartet darauf, welche Lösung Fibi wohl dieses Mal finden wird.

Die Bilder sind genauso pfiffig wie der Text und machen das Buch wunderbar rund. Wegen der großen Schrift war ich zunächst davon ausgegangen, dass es sich um ein Buch für schon fortgeschrittene Leseanfänger handelt. Ich glaube, dass beide Gruppen an diesem Buch viel Spaß haben werden: kleine Prinzessinnen und alle abenteuerlustigen Mädchen und Jungen ab 3 Jahren sowie fortgeschrittene Leseanfänger.

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Gudrun Likas, SaBine Büchner: Prinzessin Fibi. Der verliebte Drache und andere Abenteuer. Tulipan 2015. 132 Seiten, Euro 14,95, ISBN 978-3-86429-218-7.

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Ich danke dem Verlag für das Rezensionsexemplar.