Ungeheuerliche Abenteuer …
Tief unten haust das Wasserbiest,
das Nessie heißt und weiblich ist,
das auftaucht, aufbraust … – wo? Schau hin!
Dort schwimmt bestimmt die Monsterin.
Die Geschichte des Ungeheuers von Loch Ness, die in diesem Kinderbuch humorvoll und mit Witz erzählt wird, beginnt lyrisch. Zwei Kapitel mit insgesamt sechzehn Strophen berichten davon, wie Nessie von der Queen, die nebenher Zauberin ist, verflucht wird, sodass sie ab sofort unsichtbar ist. Damit muss sich niemand mehr vor Nessie fürchten. Bustouristen kommen zum Vergnügen, aber fast niemand glaubt mehr an sie. Doch dann, alljährlich im Sommerloch …
Dann folgt die „richtige Geschichte von Nessie“, erzählt in Prosa.
Eine Geschichte, die anders ist als alle Geschichten, die bisher von Nessie erzählt wurden. Und ihr seid die Ersten, die sie erzählt bekommen.
Hier hören wir von den Seeungeheuern Nestor und Nesstine, die mit ihrem Kind Nessie glücklich leben, bis eines Tages … (mehr wird nicht verraten!)
Das Buch endet mit einer Vorstellung von Nessies Verwandten, wieder in Reimen. Hier werden Fitnessie, Bettnessie und Wellnessie vorgestellt.
… ungewöhnlich präsentiert
Das Buch überrascht mit einem ungewöhnlichen Mix: Der Beginn und das Ende sind gereimte Vierzeiler (aabb), dazwischen versteckt findet sich eine Geschichte in Prosa – „Die richtige Geschichte des Ungeheuers von Loch Ness“ – und zum Abschluss kommen noch ein paar gereimte Sprachspielereien rund um Nessies Verwandtschaft.
Die Reime sind gut und lassen sich wunderbar vorlesen. Das muss ich hervorheben, denn es gibt fast nichts Schlimmeres als miese Reime in Kinderbüchern. Diese Reime machen einfach Spaß, ebenso wie die Geschichte, die sie humorvoll und mit einem Augenzwinkern erzählen.
Die Prosageschichte lässt sich ebenso gut (vor)lesen. Sie erzählt mal eine ganz andere Nessie-Geschichte, sie ist ein bisschen spannend, ein bisschen aufregend und auch ein wenig traurig. Denn nachdem Nessie unsichtbar gezaubert wurde, damit sie nicht mehr gejagt und gefangen wird, können ihre Eltern sie nicht mehr finden. Doch natürlich nimmt alles ein gutes Ende, denn die Eltern haben alle Ungeheuer-Prinzen auf die Suche geschickt.
Voller Sprachwitz
Mir gefällt das ganze Buch sehr gut. Es steckt voller Sprachwitz, die Geschichte ist originell und ungewöhnlich erzählt. Die Verwandtschaft am Schluss ist vielleicht ein wenig klamaukig, aber Kinder lieben solche lustigen Spaßgedichte.
Der Schrift ist etwas größer, sodass auch schon etwas geübte Leseanfänger damit zurechtkommen können. Ich würde sie mir noch etwas größer wünschen, das ist aber mein einziger Kritikpunkt. Das Buch lässt sich aber auch wunderbar vorlesen. Ich könnte mir gut vorstellen, dass man zuerst vorliest und die Kinder danach selbst versuchen, damit zurechtzukommen. Gerade die Gedichte sind für den Anfang super, auch wenn teilweise längere und schwierigere Wörter vorkommen.
Die farbigen Illustrationen unterschiedlicher Größe von Thomas Leibe stecken voller Humor. Auf jeder Seite gibt es mindestens ein Bild, sodass es viel zu entdecken gibt. Besonders schön ist das Cover, das sich auf der Rückseite forsetzt.
Fazit: Ein toller, origineller und humorvoller (Vor-)Lesespaß für Kinder von 4 bis 8 Jahren.
Detlef Färber: Ungeheuer Stress mit Nessie. Mitteldeutscher Verlag 2021. 44 Seiten, Euro 15, ISBN 978-3-96311-391-8.
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