Thomas Alva Edison war schon als Kind sehr neugierig. Weil er schwerhörig war, hielt sein Lehrer ihn jedoch für dumm, sodass seine Mutter ihn zu Hause unterrichtete. Er durfte sich ein Labor einrichten und forschen. Mit 12 Jahren musste er arbeiten, er verkaufte Zeitungen in einem Zug und durfte sich dort sogar ein kleines Labor einrichten. Schließlich bekam er die Gelegenheit, telegrafieren zu lernen, womit er seinen Lebensunterhalt gut finanzieren konnte. Aber nie hielt er es lange an einem Ort aus, er zog durchs Land und experimentierte. Seine erste große Erfindung war ein Misserfolg. Der Stimmenzähler für das Parlament funktionierte, stieß aber nicht auf das Interesse der Abgeordneten. Davon ließ er sich nicht abhalten. Er war hartnäckig und meldete im Laufe seines Lebens über 1000 Patente an. Vieles erfand er ganz neu, zum Beispiel den Phonographen oder das Kohlemikrofon, anderes entwickelte er weiter und brachte es zur Anwendungsreife wie die Glühbirne. Zwischendurch erzählt Matthias Meder, der 1988 den Wettbewerb „Jugend forscht“ gewann, von seinen Forschungen und den Auswirkungen der Wettbewerbsbeteiligung.
Das Audiofeature bringt den Zuhörern das Leben des großen Erfinders Edison nahe. Passagenweise wird erzählt, an anderen Stellen handelt es sich um ein Hörspiel. Hintergrundgeräusche wie Musik oder Maschinen erzeugen ein tolles und abwechslungsreiches Hörerlebnis. Besonders gut ist es gelungen, das Staunen der Zeitgenossen herüberzubringen über konservierte Stimmen, nächtliche Straßenzüge, in Licht getaucht usw.
Der Bericht von Matthias Meder bringt – wie immer in dieser Reihe – eine aktuelle Komponente herein. Seine Geschichte zeigt, dass die Zeit der Erfinder nicht endgültig vergangen ist. Jeder Jugendliche, der den Kopf voller Ideen hat, kann forschen und mit etwas Glück etwas daraus machen. Ich bin außerdem sicher, dass es die Kinder und Jugendlichen fasziniert, dass ein anderer Jugendlicher sogar einen eigenen Kühlschrank bekam, weil seinen Eltern seine Versuche an Heringen im wahrsten Sinne des Wortes stanken … Er erklärt auch, wie man Ideen finden kann und zählt mal eben eine ganze Reihe von Dingen auf, die nicht perfekt sind und die man verbessern könnte.
Das zehnseitige Booklet bringt eine Menge weiterführender Informationen: Die wichtigsten Lebensdaten Edisons, Bilder einiger seiner Erfindungen, das Morsealphabet, ein Bericht über die Zusammenarbeit von Edison mit Henry Ford und Informationen über „Jugend forscht“.
Es handelt sich bei diesem Audiofeature also nicht nur um die Biografie eines faszinierenden Mannes und Erfinders, sondern auch um die Ermutigung dazu, selber aktiv zu werden. Vielleicht wird ja der eine oder andere Zuhörer davon ermuntert, selber zu forschen. Ein spannendes und informatives Hörbuch für neugierige Mädchen und Jungen ab 8 Jahren, aber auch Erwachsene haben Spaß am Zuhören – ich höre die Reihe auch nach Jahren noch mit Begeisterung.
Ute Welteroth: Thomas Alva Edison. Zauberer des Lichts. headroom 2011. 1 CD, 78 Minuten, Euro 12,99, ISBN 978-3-942175-15-9.
Sprecher: Dr. Matthias Meder, Bernt Hahn, Claudia Gehrke, Matthias, Haase, Katherina Wolter, Lennart Thomas, Raimund Thomas, Volker Risch, Oliver Kritsch-Matzura, Simon Roden, Robert Steudtner, Felix von Manteuffel, Anna Burgfeld, Alessio Micconi
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