Perdita Cargill, Honor Cargill: Casting Queen. Voll von der Rolle

Perdita Cargill, Honor Cargill: Casting Queen. Voll von der Rolle

Der Traum vieler Mädchen: Schauspielerin werden

Bei einem Auftritt ihrer Hobby-Theatergruppe wird Elektra von einer Agentin entdeckt, die sie unbedingt in ihre Kartei aufnehmen will. Elektra fühlt sich geschmeichelt und ist begeistert. Natürlich möchte sie mitmachen und träumt schon von einer Schauspielkarriere. Ihre Eltern dagegen sind erst einmal skeptisch. Schließlich setzt Elektra sich durch. Doch schnell muss sie lernen, dass die Aufnahme in die Kartei noch lange keine Rolle bedeutet.

Seit mich eine Schauspiel-Agentin entdeckt hat, träume ich von der Oscar-Verleihung. Leider lässt die erste Filmrolle noch auf sich warten, Mal ehrlich, wie viele Absagen kann man sich beim Vorsprechen für die Rolle „Totes Mädchen“ einfangen, ohne die Hoffnung auf DIE EINE große Rolle aufzugeben?

Nach und nach wird sie zu dem einen oder anderen Casting eingeladen. Was sie dabei alles erlebt, schildert sie lebendig und sehr humorvoll. Und nebenbei hat sie noch ihr normales Leben als Schülerin und Freundin zu meistern, als Mädchen mit durchschnittlichem Aussehen und leider ohne Freund. Gar nicht so einfach!

„Ich soll also diese grimmige Winona übernehmen?“
„Ja, bitte!“
Wir gingen die Szene ein paarmal durch. Ich konnte meinen Text auswendig, aber das war keine besondere Leistung, weil ich insgesamt nur siebzehn Wörter sagen musste und pausenlos übte, seit Stella den Text vor vier Tagen geschickt hatte.

Ein Blick hinter der Kulissen

In die Kartei einer Schauspiel-Agentur aufgenommen werden, wow, wie toll das klingt. So empfinden es jedenfalls Elektra und ihre Freundin am Anfang. Elektra sieht sich schon in tollen Filmen an der Seite berühmter Schauspieler spielen. Doch es kommt anders. Immer wieder teilt die Agenturchefin Elektras Eltern mit, dass sie Elektra für eine Rolle vorgeschlagen hat. Doch daraus wird nie etwas. Endlich wird sie zu den ersten Castings eingeladen. Da sie erst 15 ist, muss immer ein Elternteil dabei sein. Und so verbringt sie viel Zeit in muffigen Wartezimmern und kahlen Lagerhallen. Schließlich trudeln tatsächlich die ersten Rollen ein: unbezahlt bei einem Studentenprojekt und eine Sprechrolle für einen Werbespot. Bei einem großen Projekt macht sie sich Hoffnungen, doch es wird immer wieder aufgeschoben … Wahrscheinlich wird ihr Traum immer ein Traum bleiben.

Chaos beim Casting

Elektra schildert also nicht ihre große Schauspielkarriere, sondern ihr Leben als Castingteilnehmerin. Was sie dabei erlebt, ist oft sehr lustig. Ich bin einige Male in schallendes Gelächter ausgebrochen. Natürlich muss sie weiter die Schule besuchen und Hausaufgaben machen. Sie unternimmt viel mit ihrer Freundin, zofft sich mit ihr, ist verliebt oder vielleicht auch nicht, wer weiß das schon? Sie jedenfalls nicht.

Lockerer Stil

Elektra erzählt ihre Geschichte in einem lockerem Ton, der sich sehr angenehm lesen lässt. Jedes Kapitel beginnt mit einem Zitat eines Schauspielers. Zwischen den Kapiteln finden sich die E-Mails der Agentur, die den Leser darüber auf dem Laufenden halten, wie es mit Elektras Castings weitergeht.

Bei Elektras Castings, bei ihrem Schauspielunterricht und in der Schule geht so einiges schief. Bei der lebhaften Schilderung kann man sich alles sehr gut vorstellen, alles wirkte auf mich durchaus glaubhaft. Elektra ist ein sympathischer Mensch. Natürlich träumt sie davon ein Star zu werden, aber sie bleibt durchaus realistisch und ist kein bisschen arrogant. Nur gegenüber einem hochnäsigen Mädchen aus ihrer Klasse trägt sie ein wenig dick auf, was ihr prompt auf die Füße fällt – ganz wie im richtigen Teenager-Leben eben.

Auch Elektras Eltern wirken glaubwürdig. Sie sind mit ihren Angelegenheiten beschäftigt und wünschen sich gute Noten für ihre Tochter. Davon, aus der Schauspielerei einen Beruf zu machen, halten sie nicht so viel, wollen ihre Tochter aber doch bei ihrem Wunsch unterstützen. Doch immer wieder bekommen sie Zweifel, vor allem, wenn etwas schiefgeht oder sie sich bei einem Casting sehr gelangweilt haben. Manchmal sind sie ein wenig anstrengend, aber im Großen und Ganzen fand ich sie sympathisch.

Hoher Spaßfaktor

Ich hatte richtig viel Spaß beim Lesen dieses Buches. Es ist von Mutter und Tochter geschrieben, die diverse Erfahrungen mit Castings gemacht haben, die in das Buch eingeflossen sind. Man merkt einfach, dass sie wissen, worüber sie schreiben. Alle, die von einer Schauspielkarriere träumen, sollten dieses Buch unbedingt lesen, um die Härten kennenzulernen, die in den meisten Fällen vor der großen Karriere stehen – und über die die meisten nie hinauskommen. Aber auch für alle anderen, die Spaß an einer lustigen, manchmal etwas überdrehten Geschichte über eine fast stinknormale Jugendliche haben, empfehle ich das Buch unbedingt.

Fazit: Lustig erzählte Erlebnisse einer Fünfzehnjährigen, die an Castings teilnimmt, um eine Filmrolle zu ergattern, für Leserinnen und Leser von 12 bis 15 Jahren.

Ein Filmklappe mit dem Titel, umgeben von vier Fotos der Protagonistin. in

Perdita Cargill, Honor Cargill: Casting Queen. Voll von der Rolle. Schneider 2017. 352 Seiten, 15 Euro, ISBN 978-3-505-14036-5.

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Ich danke dem Verlag für das Rezensionsexemplar.

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