Grabungen in Mesopotamien
Ich habe schon fast alle (bisherigen) Abenteuer des jungen Zeitreisenden Fred besprochen (siehe unten), es fehlt nur noch sein Abenteuer am Tell Halaf – eigentlich die zweite Geschichte.
Wieder begleitet Fred seinen Vater, einen Archäologen, zu seinen Ausgrabungen. Dieses Mal geht es nach Mesopotamien, heute Syrien. Am Tell Halaf grub Baron Max von Oppenheim 1899 die Überreste der aramäischen Stadt Guzana aus. Im zweiten Weltkrieg wurden die nach Deutschland gebrachten Funde durch eine Fliegerbombe zerstört und später neun Jahre lang rekonstruiert.
Dieses Mal will Fred wirklich bei den Ausgrabungen mitarbeiten und sich nicht ablenken lassen. Aber was passiert? Er begegnet zunächst dem Baron höchstpersönlich, der ihm viel über die Ausgrabungen erzählt. Später lernt er den Jungen Sayid kennen, der ihn einlädt, seine Familie kennenzulernen und im Beduinenzelt zu übernachten. Das hat Fred sich so sehr gewünscht! Doch leider ist er erst einmal nicht sehr willkommen. Es dauert, bis er begreift, dass er wieder einmal in der Zeit gereist ist. Am nächsten Tag entdecken die beiden Jungen zufällig einen Weg durch einen Brunnenschacht in den Tell. Dort entdecken sie fantastische Statuen, die mit ihnen zu reden beginnen …
Spannende Abenteuer in einer fremden Kultur
So interessant ich die Hörbücher finde, die bei den Wikingern oder Ägyptern spielen, finde ich die Abenteuer, die in einer mir unbekannten Kultur spielen, noch viel spannender. Vorher hatte ich beispielsweise nie von den Skythen gehört und auch die Kultur vom Tell Halaf war mir unbekannt.
Auch dieses Abenteuer ist wieder nicht nur lehrreich, sondern sehr spannend. Vor allem die Begegnung unten im Tell ließ mich den Atem anhalten. Dazu trägt nicht nur die Handlung bei, sondern die gesamte Inszenierung mit Musik und Geräuschen und guten Sprechern. Das Ganze ist sehr atmosphärisch!
Von der Realität eingeholt
Eine Reise, wie Fred sie erlebt hat, wäre heute kaum möglich. Die ursprüngliche Version der Hörbuchs entstand 2011 anlässlich einer Ausstellung im Berliner Pergamon-Museum, bei der die in mühseliger Kleinarbeit zusammengefügten Bruchteile der durch die Fliegerbombe zerstörten Statuen präsentiert wurden. Dass im gleichen Jahr der Krieg in Syrien ausbrechen würde, konnte damals niemand ahnen.
Viele Zusatzinfos
Im umfangreichen Booklet finden sich Informationen zur Geschichte von Tell Halaf und den Ausgrabungen, zu Baron von Oppenheim und den Restaurierungsarbeiten. Außerdem gibt es Bilder der Skulpturen, die man sich am besten vor dem Hören der Geschichte anschauen sollte. Dann können die Kinder sich besser vorstellen, wie die Wesen aussehen, denen Fred und Sayid in der Höhle begegnen.
Fazit: Freds spannende Zeitreise zu begleiten macht nicht nur Spaß, sondern ist gleichzeitig sehr lehrreich. Auch wenn das Hörbuch für Kinder von 8 bis 10 Jahren gedacht ist, ist es auch für Erwachsene sehr informativ. Hört man es mit der ganzen Familie, ist es für alle ein Gewinn. Spaß macht es auf jeden Fall!
Birge Tetzner: Fred am Tell Halaf. Abenteuer bei den Beduinen. ultramar media, 2. Auflage 2019. 1 CD, 74 Minuten, Euro 13,90, ISBN 978-3-9819200-2-4.
Sprecher: Michael Berndt-Cananá, Tino Blazejewski, Christoph Bornmüller, Charles Kouam, Harry Kühn, Tommaso Lombardi, Dirk Petrick, Remo Schulze
Folge 1: Fred im Land der Skythen – zur Rezension
Folge 2: Fred am Tell Halaf
Folge 3: Fred in Pergamon – zur Rezension
Folge 4: Fred im Reich der Nofretete – zur Rezension
Folge 5: Fred bei den Wikingern – zur Rezension und als Buch
Folge 6: Fred in der Eiszeit – zur Rezension
Folge 7: Fred bei den Maya – zur Rezension
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