Stefanie Kolb: Eine Schildkröte für Evelyn. Rezension

Stefanie Kolb: Eine Schildkröte für Evelyn. Rezension

Hurra, ein Haustier!

Evelyn ist glücklich. Sie hat eine Schildkröte bekommen, die sie Schildi nennt. Schildi ist immer mit dabei, Evelyn klopft auf ihrem Panzer herum, spielt ihr auf dem Xylofon vor, bemalt sie, badet und föhnt sie, springt mit ihr Seil, fährt mit ihr Skateboard und vieles mehr. Ihr macht das Spaß, aber Schildi? Am Ende jeder Seite steht:

Und was denkt Schildi?

Eines Nachts hat Evelyn einen sehr lebhaften Traum. Sie und Schildi haben die Rollen getauscht. Schildi ist riesig und sie selbst so klein. Schildi bemalt sie, schleudert sie durch die Luft, füttert sie mit merkwürdigen Sachen – all die Dinge, die sie mit Schildi getan hat. Ihr geht es gar nicht gut dabei.

Am nächsten Morgen ist Evelyn ganz zerknirscht. Sie besorgt sich ein Buch, damit sie lernt, was gut für Schildkröten ist und was nicht. Danach setzt sie das Gelernte um. Nun geht es Schildi viel besser und Evelyn erfreut sich dennoch an ihr.

Das geht gar nicht!

Als ich anfing, das Buch zu lesen, dachte ich auf jeder Seite: „Oh nein, die arme Schildkröte!“ – „Das darf doch nicht wahr sein!“ – „Wie schrecklich!“. Der Umgang mit dem armen Tier hat mich wirklich getriggert! Doch zum Glück steht unten auf jeder Seite „Und was macht Schildi?“. Anfangs werden die zuhörenden Kinder vielleicht noch nicht begreifen, was vor sich geht. So ein bisschen Herumklopfen am Panzer wird einer Schildkröte doch nichts ausmachen? Doch dann treibt es Evelyn immer doller und irgendwann wird auch das letzte Kind verstehen, dass das kein richtiger Umgang mit einem Tier ist. Passend dazu sieht man auch, dass Schildi immer schlechter gelaunt und schließlich wütend ausschaut.

Doch dann kommt die Erlösung, ein Traum bringt Evelyn dazu, ihr Verhalten zu hinterfragen und Schildi endlich ein glückliches Schildkrötenleben zu ermöglichen: ein Häuschen auf der Wiese und eine zweite Schildkröte zur Gesellschaft.

Der Umgang mit einem Tier – gewusst wie!

Mir gefällt sehr gut, wie hier ohne jeden erhobenen Zeigefinger deutlich gemacht wird, wie man nicht mit einem Haustier umgehen darf und wie wichtig es ist, sich zu informieren, was das Tier braucht. Die Kinder kommen ganz von alleine darauf.

Der Text ist kurz, gut verständlich und mit sich wiederholenden Passagen, die die Kinder schnell mitsprechen können. Die ausdrucksstarken Bilder zeigen sehr gut, wie es dem Tier bei all den wilden Aktivitäten geht.

Fazit: Ein wundervolles Bilderbuch für Kinder ab 4, die von einem Haustier träumen oder schon eins haben, es aber nicht artgerecht behandelt.

Stefanie Kolb: Eine Schildkröte für Evelyn. Edition Pastorplatz 2021. 24 Seiten, Euro 14,00, ISBN 978-3-943833-44-7.

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Ich danke dem Verlag für das Rezensionsexemplar.

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