Sarah Storm: Der fabelhafte Regenschirm. Die verrückte Stadt

Ein ungewöhnliches Hobby mit unerwarteten Folgen

Ella und Paul besuchen ihren Opa, einen Meteorologen, der Regenschirme sammelt. Unter der Treppe entdecken die beiden einen alten Schirm, der ziemlich staubig ist. Als sie mit ihm nach draußen gehen, um ihn von Regen sauberwaschen zu lassen, blitzt es und sie finden sich in einer anderen Stadt wieder. Dort führen die Menschen Schweine und Schafe an Leinen durch den Park, sagen zur Begrüßung Tschüss, halten die Zeitung verkehrt herum und bekommen beim Einkaufen etwas geschenkt, statt zu bezahlen. Zuerst sind die beiden Kinder nur verwirrt, doch als ihr Hund Cirrus eingefangen wird, um ihn zu einem Bauernhof zu bringen, wo er hingehöre, wollen sie der Sache auf den Grund gehen.

Plötzlich an einem fremden Ort

Als Ella und Paul in der fremden Stadt landen, sind sie zuerst zwar verwirrt, machen sich aber noch keine großen Sorgen, wie sie wohl wieder nach Hause kommen. Zu merkwürdig ist alles, was sie um sich herum sehen. Neugierig versuchen sie herauszufinden, ob das alles schon immer so war. Doch dazu machen alle Menschen einen viel zu verwirrten Eindruck. Auch ihr neuer Freund Patrick kann dabei nicht weiterhelfen, aber er spürt, dass etwas nicht in Ordnung ist. Zu dritt erleben die Kinder ein aufregendes Abenteuer.

Strickblumen und Fahrräder mit Rückwärtstritt

Die Geschichte lebt von den vielen komischen Situationen, die sich in der verdrehten Welt ergeben. Fahrräder müssen rückwärts getreten werden, an einem warmen Tag tragen alle dicke Winterkleidung, am Eiswagen werden Steine serviert usw. Außerdem ist es natürlich spannend mitzuverfolgen, was die Kinder alles erleben, bis sie schließlich herausfinden, was dafür verantwortlich ist, dass die Welt so verdreht ist. Werden sie es reparieren können? Und wird es ihnen gelingen, wieder nach Hause zu ihrem Opa zurückzukehren.

Die Charaktere der Kinder sind relativ blass und austauschbar. Das einzige Merkmal, das besonders hervorgehoben wird, sind die roten Haare Ellas, wegen der Paul sie hänselt. Gerade dieses Klischee wäre verzichtbar gewesen. Ansonsten finde ich die Geschichte recht gut gelungen, die vielen merkwürdigen Dinge erzeugen Komik, die Suche nach dem Hund finden die kleinen Zuhörer aufregend und natürlich bleibt bis zum Schluss die Überlegung, was wohl der Auslöser für die Weltverdrehung war. Nur das Ende hat mir nicht so gut gefallen. Eigentlich ist die Geschichte schon zu Ende und richtig rund, doch dann wird noch ein Kapitel hinterhergeschoben, in dem die Paul und Ella die neuen Nachbarskinder kennenlernen und ihnen Abenteuer versprechen.

Sprecherin Sigrid Burkholder gelingt es gut, den Charakteren unterschiedliche, glaubwürdige Stimmen zu geben und insgesamt überzeugend zu lesen, sodass das Zuhören jederzeit Freude macht.

Fazit: Ein gelungener Auftakt zu einer neuen Reihe für Kinder im Grundschulalter, in der zwei Kinder mit einem magischen Regenschirm an ungewöhnliche Orte reisen und dort Abenteuer erleben.

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Sarah Storm: Der fabelhafte Regenschirm 1. Die verrückte Stadt. Aus dem Englischen von Sandra Margineanu. Igel Records 2016. 1 CD, 80 Minuten, ISBN 978-3-73131142-3.

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Ich danke dem Verlag für das Rezensionsexemplar.