A. B. Saddlewick: Monster Mia und das geheimnisvolle Geistergemälde (7)

Mia ist kein gewöhnliches Mädchen. Sie liebt ihre Ratte Quentin und findet Käfer, Reptilien und Maden viel interessanter als die Glitzerhaarspangen ihrer Schwester Marie. Deswegen hat sie auch die Schule gewechselt und besucht die Monsterschule Finsterwald. Allerdings gaukelt sie ihrer Familie vor, dass es sich dabei um eine ganz normale Schule handelt. Dass ihre Klassenkameraden Werwölfe, Hexen, Vampire oder gar unsichtbar sind, verschweigt sie daheim.

Vor dem Wochenende erzählen in der Schule alle ganz begeistert von den Plänen ihrer Familien. Mia seufzt, denn ihre Eltern wollen mit ihnen zum Haus Heimsuchung fahren, in dem Kleider aus verschiedenen Jahrhunderten ausgestellt sind. Wie langweilig! Doch als die Klassenkameraden den Namen hören, erzählen sie Mia, dass es dort spuken soll, angeblich verschwinden sogar Menschen. Das klingt schon spannender. Doch zunächst lässt sich die Besichtigung öde an, obwohl der Besitzer und Führer ein wenig merkwürdig wirkt und dann auch noch ihre Eltern und ihre Schwestern malen möchte, was ewig dauert. Währenddessen macht Mia sich selbstständig und entdeckt etwas, was sie nachdenklich macht. Als sie zu Hause merkt, dass Eltern und Schwestern immer schwächer werden und schließlich sogar verschwinden, ist klar, dass sie etwas unternehmen muss. Zum Glück lassen ihre Monsterfreunde sie nicht im Stich.

Auf den ersten Blick scheinen Mia und Marie ganz normale Schwestern zu sein, die sich eben wegen lauter Kleinigkeiten dauernd streiten. Aber dann wird klar, dass Mia schon recht ungewöhnlich ist. Obwohl ich die vorangehenden Bände nicht kenne und es keine kurze Einführung in das bisher Geschehene gab (ich habe dann am Ende des Buches in der Werbung einige Infos gefunden), habe ich mir schnell zusammenreimen können, um was es geht. Die Monstercharaktere sind alle etwas skurril, was an sich schon genug Stoff für eine lustige Geschichte gibt. Die Kinder setzen ihre verschiedenen Fähigkeiten geschickt ein, um Mias Familie aus ihrer prekären Lage zu retten. Die Handlung ist originell, kurzweilig und spannend, es gibt aber auch immer wieder Stellen zum Schmunzeln. Ich jedenfalls hatte viel Spaß beim Lesen. Schön ist auch die Botschaft, dass man auch anders sein kann als der Durchschnitt und trotzdem gute Freunde finden kann, die zu einem halten, wenn es darauf ankommt.

Etwas gestört hat mich allerdings, dass Gertrudes Bruder Gottlieb in der Mitte des Buches plötzlich Gordon heißt (ich vermute, das ist der Name im Original).

Die Bücher sind für Grundschüler geeignet, die schon mit einem längeren Text ohne Bilder zurechtkommen, die Schrift ist noch größer als üblich. Eigentlich denke ich, dass die Geschichte durchaus auch Jungen Spaß machen könnte, vor allem weil Mia kein Rosa-Glitzer-Pferde-Mädchen, sondern eine ungewöhnliche Draufgängerin ist. Allerdings fürchte ich, dass das pinkfarbene Cover (die Rückseite ist komplett pink) dafür sorgen wird, dass die meisten dieses Buch nicht einmal in Betracht ziehen werden. Schade eigentlich. Die Mädchen werden jedoch sicherlich viel Spaß mit Mia haben.

Cover_Saddlewick_MonsterMia7
A. B. Saddlewick: Monster Mia und das geheimnisvolle Geistergemälde (7). Aus dem Englischen von Karen Gerwig. Kerle 2014. 144 Seiten, Euro 7,99, ISBN 978-3-451-71225-8.

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Ich danke dem Kerle-Verlag für das Rezensionsexemplar.

Ein Kommentar zu “A. B. Saddlewick: Monster Mia und das geheimnisvolle Geistergemälde (7)

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