Heiko Wolz: Die Rache der Superhelden

Nachdem Leon im ersten Teil, Allein unter Superhelden (Rezension hier), alle Superhelden der Stadt gerettet und den fiesen Dr. Schröder ins Gefängnis gebracht hat, darf er auch wieder mit seinem Freund Paul in die Schule gehen. Alles könnte gut sein. Aber schnell stellt sich heraus, dass er nun gleich gegen zwei Gegner kämpfen muss: In der Schule wird er vom blöden Marvin gemobbt und Dr. Schröder wurde wegen guter Führung aus dem Gefängnis entlassen – und zieht ins Haus nebenan. Leon ist kurz vor dem Ausrasten, als sich herausstellt, dass seine Eltern Bescheid wissen und der Meinung sind, dass Dr. Schröder einen Fehler gemacht habe und jetzt nur eine neue Chance braucht. Leon hat immer noch keine Superheldenkräfte, aber hat eine Idee, wie er sich die Technik zunutze machen kann. Er baut sich eine Rüstung und tritt zum Kampf gegen Marvin an. Das geht zwar gründlich daneben, führt aber dazu, dass er zufällig hinter Dr. Schröders neuen teuflischen Plan kommt. Er will die Superhelden warnen, aber niemand nimmt ihn ernst. Ja, sie hören ihm nicht einmal zu. Wird es ihm dennoch gelingen, alle zu retten?

Wieder wird der arme Leon, der doch eigentlich nur ein ganz normaler Junge sein möchte, in dramatische Ereignisse verwickelt. Er hat zwar eine Menge Ideen, wie er seine fehlenden Superheldenkräfte kompensieren kann, aber irgendwie ist das alles nicht gut genug durchdacht oder funktioniert im entscheidenden Moment nicht. Er kann einem wirklich leidtun, wenn Missgeschick auf Missgeschick folgt. Dieses Antiheldentum macht ihn aber sympathisch. Denn natürlich ist es einfach, einen Bösewicht mithilfe irgendwelche Superkräfte wie den Laseraugen seines Vaters oder der Eiskräfte seiner Mutter zu besiegen. Er dagegen braucht Einfallsreichtum, Mut, Intelligenz und Durchhaltevermögen. Dass nicht alles so klappt wie geplant, sorgt dafür, dass es in der spannenden Geschichte auch immer wieder etwas zum Schmunzeln oder Lachen gibt.

Die szenische Lesung ist sehr lebendig. Sprecher Patrick Mölleken gibt jedem Charakter seine ganz eigene Prägung, was ihm sehr gut gelingt. Nur bei Dr. Schröder rutscht die Stimme manchmal derart in die Höhe, dass man meint, ein Kleinkind zu hören, keinen erwachsenen Mann. Diverse Hintergrundgeräusche machen das Geschehen realistisch. Insgesamt wurde wieder eine lustige und spannende Geschichte gut umgesetzt.

Das Hörbuch ist für Kinder ab etwa 8 Jahren geeignet, die eine schwungvolle, aufregende Geschichte lieben und auch etwas zum Lachen wollten. Auch dieser Teil hat auch meinem 14-jährigen Sohn noch Spaß gemacht.

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Heiko Wolz: Die Rache der Superhelden. Gelesen von Patrick Mölleken. DAV 2013. 2 CDs, 143 Minuten, Euro 12,99, ISBN 978-3-86231-291-7.

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Ich danke dem Verlag für das Rezensionsexemplar.

2 Kommentare zu “Heiko Wolz: Die Rache der Superhelden

  1. Es mag sein, dass das Hörbuch gut gemacht ist. Nur hat mir die Geschichte mit einer völlig chaotischen Familie überhaupt nicht zugesagt. Da gibt es wesentlich bessere Kinderbücher.

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