Auf den ersten Blick ist es ein ganz normales Bilderbuch, mit 12 collageartigen Bildern. Zu sehen ist immer eine ungewöhnliche Szene, zum Beispiel ein Mädchen, das ein fliegendes Schaf an einer Leine festhält, ein fast nackter Mann im Schnee, eine alte Frau in einem fliegenden Auto oder ein Schiff, von dem offensichtlich ein großes Stück abgebissen wurde.
Auf den zweiten Blick fällt der QR-Code links neben den Bildern auf.
Man kann nun mit dem Kind das Buch anschauen und gemeinsam überlegen, was den zu dieser merkwürdigen Situation geführt haben könnte. Danach kann man mit dem Tablet oder Smartphone den QR-Code einscannen und sich einen kleinen mit Musik unterlegten Trickfilm anschauen, dessen Endbild das Bild im Buch ist. Der Film zeigt eine mögliche Lösung. So sieht man, wie das Schiff an einer Insel festmacht, die sich aber als riesiges Seeungeheuer entpuppt. Die Filme sind nicht lang, zwischen 30 Sekunden und einer knappen Minute.
Erforderlich sind ein Smartphone oder Tablet, eine kostenlose App zum Scannen des QR-Codes und eine Internetverbindung zum Ansehen des Films.
Die Idee ist sehr originell. Ich bin dennoch froh, dass man auf jeden Fall das Buch ganz normal benutzen kann. Aber es ist klar, dass die Kinder es toll finden, wenn sie die Filmchen anschauen können, die ich überwiegend lustig fand. Meist wäre ich niemals auf die Idee gekommen, was zu der jeweiligen Situation führt. Die Filme enthalten teilweise kleine Gags, die nur die Erwachsenen verstehen. So tauchen in einer Szene die Beatles auf (für die Kinder ist es irgendeine Musikgruppe), der Mann im Schnee erinnerte mich sehr an Reinhold Messner.
Was ich wirklich für wichtig halte, ist aber, die Filme wirklich erst im zweiten Schritt zu schauen, um zuvor der Fantasie des Kindes Raum zu geben. Dann ist es eine lustige und gelungene Verbindung zweier Medien für Kinder ab etwa drei Jahren.
Julia Neuhaus, Till Penzek: Was ist denn hier passiert? Ein Bilderbuch mit 12 Trickfilmen. Tulipan 2015. 36 Seiten, 18 Euro, ISBN 978-3-86429-214-9.
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Ich danke dem Verlag für das Rezensionsexemplar.