Vor einiger Zeit habe ich bereits von dem Abenteuer erzählt, das Ella und ihre Freunde erleben, als sie eine Eishockeymannschaft besiegen wollen: Ella und die Ritter der Nacht. Jetzt haben die Klassenkameraden ein ganz anderes Problem. Pekka wird wahrscheinlich nicht versetzt, weil er das Einmaleins nicht beherrscht. Er gibt sich auch keine Mühe, es zu lernen, sondern antwortet immer nur mit einem Baumnamen. Aber er hat eine Idee. Er will einfach ein Superstar werden, weil er meint, dass er dazu nicht rechnen muss. Timo wird sein Manager und antwortet fortan an Pekkas Stelle. Leider sieht der Lehrer das überhaupt nicht ein. Er hat außerdem ganz andere Sorgen: Weil seine Halbkojoten nachts immer heulen, droht der Vermieter mit der Kündigung. Die Kinder wollen ihrem Lehrer und Pekka helfen. Für den Lehrer besorgen sie ein Boot, Pekka steuert tatsächlich einem großen Auftritt als Rockstar entgegen. Dass das nicht ohne Chaos und Turbulenzen abgeht, ist logisch.
Pekka droht sitzenzubleiben, aber weil die Kinder seiner Klasse trotz ihrer Unterschiedlichkeit ein tolles Team sind, wollen sie das natürlich nicht zulassen. Allein wegen des tollen Zusammenhalts der Kinder finde ich die Geschichten hörenswert. Hier entwickelt Pekka ziemliche Allüren und stößt seine Freunde vor den Kopf, als er an Timos Stelle einen Profimanager engagiert und auch alle anderen durch Profis ersetzt werden. Auch in der Angelegenheit des Lehrers sind sie unermüdlich, allerdings dankt er es ihnen nicht wirklich. Es kommt zu zahlreichen lustigen Szenen, so als Timo alle mit zu einer angeblichen Plattenfirma nimmt, die dann allerdings Spanplatten herstellt. Bei manchen Andeutungen zweifle ich allerdings daran, ob die Kinder sie wirklich verstehen, aber wenn sie der Handlung folgen können, auch wenn sie einen Gag nicht verstanden haben, ist es ja nicht schlimm.
Die Geschichte ist wirklich sehr actionreich, turbulent, häufig lustig und am Ende auch für einen Moment spannend, wenn man schon fürchtet, Pekka würde gleich eine sehr große Niederlage erleben müssen. Phasenweise habe ich es aber auch als etwas albern und übertrieben empfunden. Ich finde es aus Erwachsenensicht ein wenig merkwürdig, dass der Vermieter, den es verständlicherweise stört, wenn die Halbkojoten jede Nacht heulen, derart als Bösewicht dargestellt wird und auch, dass der Lehrer seine Schüler so für seine Sache instrumentalisiert, sie aber trotzdem am liebsten loswerden will (was sie zum Glück nicht kapieren). Die Lesung ist wieder sehr gut, mich amüsiert es immer ein wenig, dass Pekka so Norddeutsch klingt. Alles in allem sorgt das Hörbuch für 3 unterhaltsame Stunden bei Kindern von 8 bis 10 Jahren.
Timo Parvela: Ella und der Superstar. Aus dem Finnischen von Anu und Nina Strohner. Igel 2015. 3 CDs, 178 Minuten, ISBN 978-3-89353-330-5.
Zur Verlagsseite –Amazon – und in eurer Lieblingsbuchhandlung.
Übrigens läuft gerade der Film zum Buch:
Ich danke dem Verlag für das Rezensionsexemplar.