B. Bruder: Cross Worlds. Die Gefahr des gelben Auges

Jonas ist ein ganz normaler Grundschüler mit einer überbordenden Fantasie, wie es scheint. Wirklich? Das, was er gesehen hat, kam ihm so wirklich vor: eine Insel mit Quellen und Wasserfällen, einen Jungen mit goldenen Augen und plötzlich ein Wassermonster mit einem großen gelben Auge. Nach der Schule ist er schon fast überzeugt, dass er sich wirklich alles nur eingebildet hat, als er im Wasser des Bachs plötzlich wieder diesen Jungen sieht. Er spürt einen Sog und findet sich in Laguna wieder, der Welt in der der Junge, Martis, lebt. Ehe er sich versieht ist er in ein spannendes, aber auch sehr gefährliches Abenteuer verwickelt. Laguna wird bedroht und nur die beiden Jungen scheinen helfen zu können. Aber wie? Und am Ende erfahren sie von eine alten Prophezeiung:

Zwei Jungen werden es sein –
der eine so gewöhnlich wie der andere,
gemeinsam aber stark. Stark genug,
um Grenzen zu überwinden und
sich dem Bösen zu stellen.
Seite an Seite. Hand in Hand.
Als zwei, die doch eins sind.

Eins ist klar: Laguna braucht ihre Hilfe.

Jonas und Martis sind tatsächlich in ihren Welten ganz normale Jungen. Doch als sie in ein Abenteuer verwickelt werden, wachsen sie über sich hinaus. Das gefällt den jungen Lesern, weil sie sich leicht vorstellen können, an Jonas’ Stelle in Laguna gelandet zu sein und ein gefährliches Abenteuer zu erleben, während sie sicher zu Hause sitzen. Die beiden Protagonisten sind gerade durch ihre Normalität sofort sympathisch, Dritter im Bunde wird das liebenswerte Drachen-Echsen-Wesen Drechse.

Schon mit den ersten Worten wird eine unheimliche Atmosphäre erzeugt, auf der dritten Seite passiert gleich etwas Ungewöhliches. Das finde ich hervorragend, weil es die jungen Leser, die noch nicht so viel Leseerfahrung haben, fesselt und bei der Stange hält. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass meine Söhne einige meiner alten Kinderbücher nicht lesen mochte, weil ihnen der Anfang zu langweilig war und sie nicht weitergelesen haben, um zum wirklich spannenden Teil zu kommen. Das kann bei solch einem Auftakt nicht passieren. Und auch im weiteren Verlauf des Buches kommt keine Langeweile auf. Die Ereignisse überschlagen sich, ein Abenteuer folgt aufs andere. Es wird teilweise richtig gefährlich, aber weil immer einem der Jungen im letzten Moment eine rettende Idee kommt, können sie sich gerade so retten.

Die Schrift ist noch etwas größer, sodass die Kinder gut vorankommen und ständig kleine Erfolgserlebnisse haben, auch das Buch insgesamt ist nicht zu dick. Damit dürften vor allem Kinder angesprochen werden, die noch Probleme beim Lesen haben, sich noch nicht an „richtige“ dicke Bücher wagen. Trotzdem ist die Geschichte nicht zu dünn, sondern richtig rund, und wer mehr davon mag, kann den nächsten Band der Serie lesen. Gelegentliche Zeichnungen helfen, sich Jonas, Martis und Drechse und ihre Abenteuer vorzustellen, ohne jedoch zu viel zu beeinflussen.

Spannend, actionreich und mitreißend geschrieben: genau die richtige Lektüre für abenteuerlustige Kinder von 8 bis 12 Jahren.

Cover_Bruder_CrossWorlds1
B. Bruder, Zapf: Cross Worlds 1. Die Gefahr des gelben Auges. Kerle 2015. 144 Seiten, Euro 8,99, ISBN 978-3-451-71260-9.

Zur VerlagsseiteAmazon – und in eurer nächsten Buchhandlung.

Ich danke dem Verlag für das Rezensionsexemplar.

Ein Kommentar zu “B. Bruder: Cross Worlds. Die Gefahr des gelben Auges

  1. Pingback: B. Bruder: Cross Worlds. Der böse Blick des Flammenfalters | Kinderohren

Die Kommentarfunktion ist geschlossen.