Kai Aline Hula, Ina Worms: Ein Knoten im Rüssel

Antons Mama schreibt Bücher für Kinder. Wenn sie eine Idee hat, lässt sie alles stehen und liegen, um sie sofort aufzuschreiben. Gerade schreibt sie an einer Tiergeschichte. Aber es ist kompliziert. Der Löwe hat sich einen Dorn eingetreten und braucht die Hilfe eines Tieres. Das gerät aber auch in eine blöde Situation und benötigt wiederum die Hilfe eines anderen Tieres, das ebenfalls in eine Lage gerät, aus der es alleine nicht mehr herauskommt. Tagelang geht es so weiter. Immer, wenn Mama eine neue Idee hat, steht sie vor einem neuen Problem, das sie lösen muss. Währenddessen geht Antons normaler Tagesablauf weiter und manchmal hat er sogar einen richtig guten Tipp für Mama. Und so kommt es, dass am Ende Anton selber in der Geschichte auftaucht und dafür sorgt, dass alles wieder ins Lot kommt.

„Vielleicht hast du recht“, murmelte sie dann. „Ich brauche ein neues Tier. Es muss stark genug sein, um einen jungen Gorilla zum Elefanten zu tragen.
Der Gorilla kann dann den Knoten aufmachen,
damit der Elefant das Buschbaby vom Baum holen kann,
damit das Buschbaby den Dorn aus der Löwenpfote ziehen kann.
Dann kann der Löwe endlich zum Stachelschwein gehen.“

Das ist eine tolle Geschichte für Leseanfänger: lustig, ein bisschen skurril, mit vielen Tieren darin. Anton ist ein pfiffiger Junge, mit dem sich die Leserinnen und Leser sicherlich gut identifizieren können. Er will seiner Mutter helfen und trägt Ideen zum Fortgang der Geschichte bei. Manchmal verliert er aber auch die Geduld, weil sie ein Problem nach dem anderen erfindet, sodass die Geschichte zu keinem Ende kommt. Dabei würde er gerne mal in Ruhe mit ihr spielen. Selbst beim Zoobesuch (aus Recherchegründen) will sie mittendrin davonlaufen, weil sie wieder einmal eine Idee hat.

Die Schrift ist noch größer, die Sätze kurz, aber die Handlung dennoch schon recht komplex. Manchmal wird die ganze Geschichte noch einmal zusammengefasst, indem aufgezählt wird, welches Tier nun welchem anderen Tier geholfen hat, die Wiederholungen machen das Lesen auch leichter. Bilder verschiedener Größe lockern den Text auf und helfen beim Vorankommen. Vor allem ist es aber die lustige Geschichte, die die Kinder bei der Stange hält, denn sie wollen natürlich wissen, was für merkwürdige Tiere noch vorkommen. Zwischendurch kann man, wie Anton, herrlich darüber nachdenken, wie dieses Tier-Chaos zu einem guten Ende geführt werden könnte.

Ein schönes erstes „richtiges“ Buch für Leseanfänger im zweiten Lesejahr mit Lachgarantie.

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Kai Aline Hula, Ina Worms: Ein Knoten im Rüssel. Obelisk 2015. 64 Seiten, Euro 11,95, ISBN 978-3-3851978063.

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Ich danke dem Verlag für das Rezensionsexemplar.