Maximilian ist ziemlich sauer. Sein Papa hat sich verliebt und zusammen mit seiner Freundin ein Haus gekauft. Und zwar ausgerechnet in einem Ort names Schabernack. Jetzt soll er nicht nur seine Freunde aufgeben, sondern auch mit einer Frau, die er erst zweimal gesehen hat, und deren Tochter Lara, die er noch nie gesehen hat, zusammenwohnen. Lara ist, wie sich herausstellt, genauso wenig begeistert wie er und spielt ihm allerhand Streiche. Aber da entdeckt Max nachts im Kühlschrank einen Mafflie: ein daumengroßes Wesen mit blauem Fell und grünen Haaren. Die beiden tun sich zusammen und beschließen, Lara rauszuekeln. Aber da haben sie die Rechnung ohne Lara gemacht …
Max und Lara sind – völlig zurecht, wie ich finde – sauer auf ihre Eltern, die Hals über Kopf zusammenziehen, ohne dass die Kinder eine Gelegenheit hatten, sich kennenzulernen. Und dann erwarten sie auch noch, dass die beiden sich auf Anhieb verstehen, nur weil sie in etwa gleich alt sind. Klar, dass das nicht funktioniert. Ihren Frust lassen sie dann am jeweils anderen aus. So weit eine Geschichte, wie sie viele Trennungskinder schon erlebt haben. Aber etwas ist ungewöhnlich: In diesem Haus lebt ein Mafflie, Radieschen, der Max dabei hilft, sich Streiche auszudenken, um Lara zu vergraulen. Das geht zuerst gründlich schief und Max ist derjenige, der alles abbekommt. Doch dann kommen sie endlich dahinter, wieso ihnen Lara immer zuvorkommt … Das Auftauchen der niedlichen, kleinen, aber viel futternden Mafflies sorgt dafür, dass die Geschichte kein langweiliges Familiendrama, sondern richtig lustig wird. Zwischendurch kommt auch mal kurz etwas Dramatik auf, aber dank der Mafflies kann die Situation noch gerettet werden.
Die Schrift ist noch recht groß, gelegentlich wird durch veränderte Typographie etwas hervorgehoben. Die Schwarz-Weiß-Bilder strahlen Fröhlichkeit aus und machen richtig gute Laune.
Ob der Burgfrieden, den Max und Lara am Ende erst mal geschlossen haben, anhalten wird, darf bezweifelt werden. Dafür werden schon die zankenden Mafflies mit ihren herrlichen Schimpfwörtern sorgen. Toll zum Vorlesen für Kinder ab 6 Jahren und zum Selberlesen ab etwa 8.
Cally Stronk, Nina Hammerle: Die Mafflies. Los geht’s. Dressler 2015. 128 Seiten, Euro 9,99, ISBN 978-3-7915-1956-2.
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Ich danke dem Verlag für das Rezensionsangebot.