Christoph Brix: Der Löwe in der Gießkanne

Im Garten von Oma und Opa, ganz hinten in der Ecke beim Gartenschuppen, wo er ein wenig verwildert war, stand eine kaputte rote Gießkanne, vor der die Tiere Angst hatten. Näherten sie sich ihr, ertönte ein fürchterlich lautes Gebrüll. Das Gebrüll kam von dem kleinen Kater, der darin wohnte. Natürlich konnte er eigentlich nicht so laut brüllen, aber die Kanne verstärkte die Geräusche. So hielt er sich für einen Löwen. Doch eines Tages, als er gerade unterwegs war, verschwand die Kanne. Sie war einfach gestohlen worden. Was blieb ihm anderes übrig, als sich auf die Suche nach dem Dieb zu machen …

„Ich habe von meinem Mauseloch aus in der Schuppenwand nur die Beine sehen können: sie waren ganz orange! Jemand mit orangen Beinen hat deine Gießkanne gestohlen.“
„Wir müssen sie zurückholen!“, entschied der Löwe wütend.

Wer ist der Dieb?

Auf der Suche nach dem Dieb erleben der kleine Kater und seine Freundin, die Maus, einige Abenteuer. Sie befragen die anderen Tiere und sammeln immer mehr Hinweise auf den Täter. Schließlich finden sie heraus, wer die Gießkanne genommen hat. Das Leben des kleinen Katers nimmt dadurch eine entscheidende Wendung.

Der sympathische kleine Kater, genannt Löwe, überschätzt sich ziemlich, weil er es gewohnt ist, dass alle anderen Tiere Respekt vor ihm (bzw. der Stimme aus der Gießkanne haben). Doch als er ohne seinen Verstärker unterwegs ist, muss er lernen, dass er doch nur ein ganz normales Katerchen ist. Dieses Risiko erkennen die zuhörenden Kinder sofort, als es zu einer Begegnung mit einem Fuchs kommt. Die Suche nach dem Dieb ist lustig geschildert. Die kleinen Zuhörer können mitraten. Wer könnte das nur sein: orangefarbene Beine, bunter Körper, rosafarbenes Gesicht, gelbes Fell auf dem Kopf?

Welches Kind träumt nicht davon, durch einen Trick einmal ganz groß und stark zu sein? Der kleine Kater hat es geschafft, doch zeigen seine Erlebnisse, dass es am Ende doch darauf ankommt, was er ohne sein Hilfsmittel erreichen kann – eine originelle Idee, die schön umgesetzt wurde.

Die Kopfkissenindianer

Als kleine Zugabe gibt es noch eine weitere Geschichte, die nur etwa drei Seiten lang ist und sich gut zum Einschlafen eignet, denn es geht dabei um die Federn, die man manchmal morgens im Bett findet.

Beide Geschichten sind hübsch illustriert, auf jeder Doppelseite findet sich mindestens ein Bild, sodass die kleinen Zuhörer auch immer etwas zum Anschauen haben.

Fazit: Eine lustige kleine, schön illustrierte Geschichte für Kinder von 4 bis 6 Jahren. Da das Buch im Selbstverlag veröffentlicht wurde, ist es allerdings für den geringen Umfang recht teuer.

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Christoph Brix: Der Löwe in der Gießkanne. epubli/Brisebuch 2016. 44 Seiten, Euro 16,99, ISBN 978-3-7418-4042-5.

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Ich danke dem Autor für das Rezensionsexemplar.