Von meinem Schreibtisch in die Buchhandlungen
Na ja, der eine oder andere Zwischenschritt war noch erforderlich. 😉
Manchmal dauert es ein wenig länger, bis ein Buch, das ich lektoriert habe, erscheint. Und bis dann ein Belegexemplar eintrudelt, kann auch noch einige Zeit vergehen. Nun ist es aber da, ein Buch, dessen Lektorat mir Anfang 2020 sehr viel Spaß gemacht hat. Zum einen, weil ich die Autorin persönlich kenne und sie sehr erfahren und professionell ist. Deswegen gab es gar nicht viel zu kritisieren und meine Anmerkungen und Änderungsverschläge waren schnell und problemlos geklärt. Zum anderen, weil das Buch Teil einer Reihe ist, von der ich alle anderen Bücher gelesen und rezensiert habe. Ich hätte also sowieso gerne erfahren, wie es weitergeht.
Musik hilft immer!
Tessa, die zwölfjährige Protagonistin, ist mir und vielen Leser*innen schon als kleine Schwester von Henriette aus Tatsächlich 13 und den Folgebänden (siehe unten) bekannt. Nun sind Tessas große Geschwister Henriette und Levin zum Studium im Ausland, sie ist also auf einmal die Große, die auf den kleinen Bruder Mika aufpassen und Verantwortung übernehmen soll. Dumm ist nur, dass Tessa voll in der Pubertät steckt. Ihr Leben kommt ihr auf einmal unheimlich kompliziert vor. Ein wenig hilft es ihr, in Henriettes Buch Alles, was Mädchen wissen sollten, bevor sie 13 werden nachzulesen. Richtig wohl fühlt sie sich nur, wenn sie an ihrem Schlagzeug steht. Doch natürlich gibt es auch deswegen Ärger, weil so ein Schlagzeug nun mal ziemlich laut ist und sie auf Mikas Schlafenszeiten Rücksicht nehmen soll. Als sie eines Tages mit Henriette skypt, hat diese eine Idee: Tessa könnte ein Vlog gründen, sich dabei filmen, wie sie Schlagzeug spielt, dazu erklären, was diese Musik für sie bedeutet und was sie mit ihr macht.
Im ersten Moment erscheint Tessa die Idee, im Internet sichtbar zu werden, absurd. Dann hat sie aber die Idee, anonym zu bleiben und niemandem davon zu erzählen: Ihr Kopf ist nicht iim Bild. Als „DrummerQueen“ startet sie ihre Internetkarriere. Dann passiert eine Menge: Die Besucherzahlen ihres Vlogs steigen rasant, sie hat viel Spaß damit, die Schulband sucht einen neuen Schlagzeuger, sie verliebt sich zum ersten Mal, ihre Heimlichkeiten bringen sie in Schwierigkeiten.
Die Irrungen und Wirrungen der Pubertät
Ich hatte großen Spaß mitzuerleben, wie Tessa mit den immer neuen Hindernissen, die sie teilweise selbst errichtet, fertig wird und sich durch die Irrungen und Wirrungen der Pubertät kämpft. Sie ist ein sympathisches Mädchen mit Ecken und Kanten, was sie sehr glaubwürdig macht. Auch ihre Freundin Romy und die meisten Jungs der Schulband sind Sympathieträger. Klasse ist nach wie vor Tessas Oma, ihr Freund Gunnar ist ebenfalls ein cooler Typ, der Tessa das Drummen beigebracht hat. Tessas Eltern sind etwas nervig und anstrengend. Aber das ist irgendwie ihr Job, oder? Zum Glück hat Tessa das Glück, dank moderner Technik auch bei ihren Geschwistern Rat holen zu können, oder sich bei ihrer Oma auszuheulen.
Tessas Geschichte wird sehr humorvoll geschildert, wobei sie mit ihren Problemen nie vorgeführt wird. Die Kapitelüberschriften sind die Titel der Songs, die sie in dem jeweiligen Kapitel spielt oder probt und die zu ihrer Stimmung passen. Man kann sich also wunderbar eine Playlist zum Buch zusammenstellen.
Natürlich bin ich ein wenig voreingenommen, aber ich empfehle das Buch mit der gleichen Überzeugung wie die früheren Bände der Reihe.
Fazit: Eine tolle, humorvoll geschilderte Geschichte über den schwierigen Weg durch die Pubertät, in der Musik eine große Rolle spielt. Leser*innen ab 11 Jahren dürften sich gut in Tessa und ihren Problemen wiederfinden und dabei auch die eine oder andere Idee zum Umgang mit ihren eigenen Problemen bekommen.
Heike Abidi: Unglaubliche 12. Oetinger 2020. 205 Seiten, Ero 10,00, ISBN 978-3-8415-0628-3.
Die anderen Bücher der Reihe um Familie Vogelsang:
Alles, was Mädchen wissen sollten, bevor sie 13 werden
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