Ruth Scholte van Mast, Nele Moost: Lukas trödelt nie

Obwohl Mama Lukas morgens rechtzeitig weckt, schafft er es immer erst auf den letzten Drücker, sich für den Kindergarten fertigzumachen. Mama meint, dass Lukas trödelt. Dabei stimmt das gar nicht. Er hat nur so furchtbar viel zu tun. Will er aufstehen, versperrt ihm die wildweiche Kissenwampe den Weg. Er muss sie erst bekämpfen, das dauert nun mal seine Zeit. Im Bad bemerkt er, dass ein Wasserfremdengrottenmolch in der Badewanne zu ertrinken droht. Klar, dass er ihn retten muss! Danach kann er leider immer noch nicht frühstücken, denn die ganze Küche wird vom kolossalen Haferschleim überflutet. Er versucht, so schnell wie möglich alles aufzuessen, doch das ist nicht zu schaffen. Zum Glück kommen ihm seine Freunde zu Hilfe.

Eine wunderhübsche Geschichte über ein fantasievolles Kind, die dem kindlichen Zuhörer viel Freude bereitet. Denn: das kennt es ja. Seine Mama glaubt ihm ja auch nie, wenn es erklärt, dass es gar nicht trödelt, sondern damit beschäftigt ist, ganz viele Dinge zu erledigen. Die Identifikationskraft ist also hoch. Die Bilder machen den Kindern großen Spaß und verleiten sie zum Nachspielen, die wundervollen Wortkreationen à la „wildweiche Kissenwampe“ rufen immer wieder Gelächter hervor und ziehen ruck, zuck in den Familienwortschatz ein.

Für vielbeschäftigte Kinder mit viel Fantasie zwischen 4 und 6 Jahren.

Ruth Scholte van Mast, Nele Moost: Lukas trödelt nie. Betz 2002. 24 Seiten, ISBN 978-3-21910-868-2

Leider ist dieses hübsche Buch derzeit nur antiquarisch erhältlich. Weil wir es immer so gerne gelesen haben, habe ich es trotzdem rezensiert. Vielleicht (hoffentlich) wird es ja neu aufgelegt, obwohl die Aussichten möglicherweise nicht so gut sind, weil der Annette Betz Verlag zwischenzeitlich offensichtlich  von ueberreuter übernommen worden ist. Wahrscheinlich ist es einfacher, nach einem gebrauchten Exemplar Ausschau zu halten …