Rose Lagercrantz, Eva Eriksson: Mein glückliches Leben

Dunja, genannt Dunne, hat einen Einschlaftrick: Sie erinnert sich an glückliche Momente in ihrem Leben. Und da gibt es viele! Aber bevor sie in die Schule kommt, ist sie ziemlich aufgeregt, da hilft der Trick nicht so gut. Ob sie sich langweilen wird? Ob sie eine Freundin findet? Es ist nicht langweilig und schon am zweiten Tag findet sie eine Freundin: Ella Frida. Die beiden Mädchen machen alles zusammen und Dunne ist richtig glücklich. Doch dann passiert es: Ella Frida muss umziehen. Weit weg, in eine andere Stadt. Nun ist Dunne nicht mehr glücklich. Sie vermisst ihre Freundin so sehr! Erst einmal ist alles doof, aber nach und nach erlebt sie auch wieder schöne Sachen. Ihre beste Freundin ist nicht mehr da, aber sie findet neue Freundinnen. Und am Ende kommt eine Einladung: Sie soll Ella Frida in der Osterferien besuchen. Da ist Dunne wieder richtig glücklich!

Kurze Kapitel und viele Bilder machen es möglich, dass auch Kinder mit noch nicht so viel Leseerfahrung dieses Buch lesen und das Gefühl haben, gut voranzukommen. Aber auch zum Vorlesen ist es sehr schön. Es schildert vieles, was den Kindern aus ihrem Leben bekannt ist: Schulerlebnisse, Spiele mit Freunden, Streitereien mit Klassenkameraden, aber auch die traurige Momente, in diesem Fall der Umzug der besten Freundin. Sie erleben mit, wie Dunne glaubt, nie mehr froh sein zu können, und viel weinen muss. Aber dann merkt sie, dass sie auch weiterhin Schönes erleben kann und zum Schluss gibt es ein Happy End – die Vorfreude auf das Wiedersehen mit Ella Frida.

Die schönen Bleistiftzeichnungen von Eva Eriksson sind auf das Nötigste reduziert, illustrieren aber umfassend das Geschehen und zeigen deutlich Dunnes Gefühle. Ich mag die Art sehr, wie sie Gesichter zeichnet!

Obwohl alltägliche Situationen geschildert werden, ist das Buch für die Kinder spannend – vermutlich, weil sie genau da abgeholt werden, wo sie sind. Es gibt lustige Momente und traurige Momente. Doch selbst als berichtet wird, dass Dunnes Mutter gestorben ist, gleitet es nicht ins Rührselige ab.

Ein tolles Buch für Leseempfänger. Sicherlich ist es anspruchsvoller als viele spezielle Erstlesebücher, dafür ist der Text aber auch interessanter. Die Schrift ist nicht riesig, aber auch noch nicht ganz klein, sodass sie gut damit klarkommen.

Cover_Lagercrantz_GlücklichesLeben

Rosa Lagercrantz (Text), Eva Eriksson (Illustrationen): Mein glückliches Leben. Deutsch von Angelika Kutsch. Moritz 2012. 144 Seiten, Euro 11,95, ISBN 978-3-89565-239-4.

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