Astra und ihre Familie wollen auswandern: Mit einem Raumschiff soll es nach Nova Mundi gehen, einen weit entfernten Planeten. Weil der Flug 199 Jahre dauert, sollen die Auswanderer die ganze Zeit schlafen. Roboter kümmern sich um Steuerung, Reparaturen und die Versorgung der Passagiere. Als Astra an ihren Schlafplatz gehen soll, hat sie noch Hunger. Roboter Pillpall bringt sie zu Happ-A-Tron, einer riesigen Maschine, die jedes gewünschte Essen herstellen kann. Astra wünscht sich eine perfekte Torte. Diese Aufgabe überfordert die Maschine, sodass Astra ohne Torte ins Bett geht. Doch eines Tages wacht sie wieder auf, aber alle anderen schlafen noch. Es stellt sich heraus, dass Happ-A-Tron wegen Astras Bestellung das ganze Raumschiff durcheinandergebracht hat. Mit Pillpalls Hilfe will Astra alles wieder ins Lot bringen, doch dann werden sie auch noch von Raum-Piraten überfallen.
Astra ist ein neugieriges Mädchen, das nicht ahnt, was es mit seinem Wunsch auslöst. Als sie das erkennt, ist ihr klar, dass nur sie die vielen Menschen an Bord retten kann. Obwohl sie manches Mal Angst hat, vor allem vor den sprechenden und gewalttätigen Keksen, wächst sie über sich selbst heraus und schafft tatsächlich das scheinbar Unmögliche. Sie ist eine sympathische und liebenswerte Hauptfigur, ebenso wie der nette Pillpall. Die Handlung ist originell und lustig. In vielen Büchern tauchen Maschinen in Raumschiffen auf, die das Essen herstellen. Hier aber dreht der Replikator durch und stellt gruselige Keks-Monster her. Astra lernt nicht nur, wie sie gegen die Kekse und die Piraten, die Flottraffs, ankommt, sondern auch, nicht von Äußeren eines Wesens auf seinen Charakter zu schließen. Der Namenlose Horror, der ihr zunächst solche Angst macht, stellt sich nämlich als überaus hilfsbereit heraus.
Großformatige Zeichnungen in schwarz-weiß oder orange-schwarz-weiß dominieren die meisten Seiten, manchmal lockern auch typografische Besonderheiten den Text auf. Für Kinder ab 8 Jahren gedacht, umfasst das Buch zwar schon recht viel Text, aber durch die vielen Bilder lässt es sich trotzdem schnell lesen und bietet durch die spannende Handlung viele Anreize zum Durchhalten.
Philip Reeve, Sarah McIntyre: Kekse im Kosmos. Aus dem Englischen von Yvonne Hergane. Dressler 2015. 224 Seiten, Euro 12,99, ISBN 978-3-7915-1704-9.
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Ich danke dem Verlag für das Rezensionsexemplar.
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