Tobias Bungter, Andrea Köhrsen: Leo & Leo 1. Mann mit Hund

Die Zwillinge Leonie und Leonard gründen das Detektivbüro Leo & Leo. Den ersten Fall bekommen sie sofort, nachdem sie einer Nachbarin davon erzählt haben, sie vermisst ihren Hamster. Der ist schnell gefunden und ebenso schnell findet sich ein zweiter Fall. Der ist aber viel aufwendiger: Ein geheimnisvoller Brief schickt sie zum Hauptbahnhof, wo sie weitere Hinweise finden. Es geht um ein berühmtes Gemälde, „Mann mit Hund“, das verschwunden ist. Sie sollen es wiederfinden. Dafür müssen sie allerdings nach London. Mithilfe der Nachbarin tricksen sie ihre Eltern aus, fliegen nach London und beginnen mit ihren Ermittlungen. Nicht nur der Verbleib des Bildes ist interessant, die beiden wollen auch herausfinden, wer eigentlich ihr Auftraggeber ist.

Die Kapitel des Buches sind kurz (2 bis 5 Seiten), die Schrift noch etwas größer, sodass sich das Buch für alle eignet, die sich beim Lesen noch nicht an dicke Schmöker wagen. Jedes Kapitel endet mit einer Aufgabe für die Leser, mit deren Lösung sie beim Lösen des Falls mitmachen können. Mal bezieht sie sich auf das Gelesene, mal ist ein wenig Allgemeinwissen erforderlich, mal muss man bei einem Bild genau hinschauen, um einen Hinweis zu entdecken. Die Auflösung gibt es dann gleich zu Beginn des nächsten Kapitels. Manche Aufgaben waren auch für mich etwas kniffelig, andere fand ich sehr einfach.

Leo und Leo sind sympathische Kinder, auch wenn ihre Charaktere recht blass bleiben. Die Handlung ist ziemlich an den Haaren herbeigezogen. Nun ist das bei Detektivgeschichten für Kinder oft der Fall, irgendwie muss man sie ja in ein spannendes Geschehen verwickeln, was Eltern meist verhindern würden, aber hier wurde es für meinen Geschmack übertrieben. Der erste richtige Fall hätte doch auch in der Heimatstadt spielen können, auch dort gibt es Museen und andere Detektive und auch die plätzchenbackende Queen wäre nicht nötig gewesen. Die Kinder machen viele Dinge, von denen man nicht möchte, dass die eigenen Kinder sie tun würden, zum Beispiel schleichen sie sich in fremde Wohnungen, aber da vertraue ich auf die Kompetenz der jungen Leser, das als Fiktion einzustufen.

Ich selber finde die Handlung unnötig unrealistisch, Kinder ab 8 Jahren, die Spaß an Detektivgeschichten haben, werden das Buch vermutlich spannend finden. Etliche lustige Details (wie die Sprachverstehlimonade) lockern die Handlung auf, viele Zeichnungen illustrieren das Geschehen. Das Niveau der Rätselfragen ist sehr unterschiedlich, allerdings macht es nichts, wenn die Kinder einmal nicht auf die Lösung kommen, da einer der jungen Detektive sie im Anschluss verrät.

Cover_LeoundLeo1

Tobias Bungter, Andrea Köhrsen: Leo & Leo 1. Mann mit Hund. Oetinger TB 2016. 136 Seiten, Euro5,99, ISBN 978-3-8415-0409-8.

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Ich danke dem Verlag für das Rezensionsexemplar.