Eine merkwürdige Schule mit seltsamen Regeln
Als im November ihre Schule abbrennt, werden die Schüler auf die beiden anderen Gymnasien der Stadt verteilt. Nur Mischa und Hanna, beide Zehntklässlerinnen, sowie der Elftklässler Fridolin werden Hainpforta zugewiesen, einem Internat mitten im Wald. Der Weg durch den Wald ist weit, und wird im Laufe des Winters nicht einfacher, die drei müssen sehr früh aufstehen. Außerdem warnen verschiedene Personen Mischa vor dem Wald. Was es damit auf sich hat, will ihr jedoch niemand erklären.
Hainpforta ist merkwürdig: ein verfallendes altes Gebäude mit Moos an den Wänden, die Schüler und Lehrer tragen seltsame Kleider und der Unterricht entsprecht nicht gerade dem gewohnten Niveau. Außerdem gibt es für die Stadtschüler sehr strenge Regeln, gegen die Mischa rebelliert. Manchmal würde sie gerne zurück auf eine normale Schule, zurück zu ihrem guten Kumpel Klaas, aber auf dem Internat gibt es den faszinierenden Basil, der ihr den Kopf verdreht hat. Außerdem möchte Mischa unbedingt hinter das Geheimnis von Hainpforta kommen.
Und damit eins klar ist: Ich habe keine Angst um mein Leben. Ich fürchte eher, dass es sich verändert, also nicht so, wie sich das Leben immer und sowieso ändert. Sondern grundlegend. Und dass ich mich verändere. Irgendwas geht vor sich, und ich bin ein Teil dessen. Ich spüre es.
Abschied vom alten Leben
Mischa ist eine etwas eigensinnige Jugendliche, die versucht, einige Dinge in ihrem Leben klarzubekommen. Was steckt hinter den merkwürdigen Vorgängen auf Hainpforta und warum hat sie das Gefühl, zutiefst darin verwickelt zu sein? Was hatte ihr verstorbener Vater mit dem Internat zu tun? Was geschieht im Wald? Wer folgt ihr, wer beobachet sie? Oder sollte sie sagen – was? Dazu kommt, dass sie sich verliebt und nicht so recht weiß, wie sie damit umgehen soll. Zeitweise fühlt sich Mischa alleingelassen und denkt ans Aufgeben, aber dann ist ihre Neugier doch stärker. Sie ist eine sympathische Protagonistin, mit der ich mitgefiebert habe. Sie erzählt die Geschichte selbst, wir Leser bekommen unsere Informationen also genauso Häppchenweise wie sie.
Düster und bedrohlich
Anfangs scheint es, als wäre es eine ganz normale Geschichte einer Jugendlichen werden, die von ihrer Schule, ihren Freunden und von ihrer ersten Liebe berichtet. Aber schnell wird klar, dass hier manches sehr merkwürdig ist. Diese komische Schule mit den seltsamen Lehrern und Schülern und den vielen Verboten. Dieser gruselige Wald! Über der ganzen Geschichte liegt eine düstere Atmosphäre, eine unbestimmte Bedrohung. Die Lesern müssen ebenso wie Mischa rätseln, ich zumindest hatte ziemlich lange keinen Schimmer, wie sich alles auflösen könnte, gegen Ende kam eine leise Ahnung. Im letzten Drittel geht es dann auf einmal Schlag auf Schlag. Eine Überraschung nach der anderen hält die Leser in Atem, bevor sich alles klärt. Und doch bleibt vieles offen … Aber zum Glück kommt bald der zweite Band!
Fazit: Düster, geheimnisvoll, mysteriös – ein spannender Abenteuer-Fantasy-Schul-und-ein-bisschen-Liebesroman für 12- bis 15-Jährige. Toll!
Elisabeth Denis: Federherz. Oetinger 34. 320 Seiten, Euro 12,99, ISBN 978-3-95882-001-2.
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Ich danke dem Verlag für das Rezensionsexemplar.