Angst vor dem Meer
Die Familie reiste ans Meer. Anders als ihre Geschwister hatte Maria Angst davor.
Es war so unendlich groß, die Wellen so hoch, und man wusste nie, welche Tiere dort auf einen warteten.
Doch warum waren die anderen so fasziniert davon? Maria wollte es herausfinden und lief zum Ufer. Dort entdeckte sie einen kleinen Wal. Er war neugierig gewesen und dorthin geschwommen, wo es immer heller wurde. Doch plötzlich steckte er fest und bekam nur noch schlecht Luft. Maria war fasziniert von dem großen Tier. Die beiden konnten sich sogar unterhalten! Doch dann merkte Maria, dass der Wal Angst hatte. Sie lief nach Hause und holte ihre Eltern und Geschwister herbei. Eine große Rettungsaktion begann, doch das dauerte. Zwischen Maria und den Wal entstand eine enge Bindung.
Wal in Gefahr!
Wunderschön werden hier die Ängste der beiden Protagonisten beschrieben, aber auch ihre Sehnsüchte. Der kleine Wal möchte nicht immer nur mit der Walschule schwimmen, sondern endlich die hellen Stellen erkunden. Und Maria möchte herausfinden, warum die anderen Familienmitglieder das Meer so toll finden, während sie sich vor dem Unbekannten fürchtet, das es verbirgt. Obwohl ihr Zusammentreffen unter ungünstigen Umständen stattfindet – der Wal trocknet langsam aus und bekommt nur schlecht Luft – sind sie fasziniert voneinander. Maria lässt den Wal bis zur nächsten Flut nicht alleine, sie beruhigt das Tier und sorgt dafür, dass es ihm einigermaßen gut geht. Zum Dank singt der Wal sogar für sie. Als alles gut ausgeht, hat Maria ihre Angst verloren und möchte schwimmen lernen.
Eine ungewöhnliche Freundschaft
Mich hat diese Geschichte dieser ungewöhnlichen Freundschaft sehr berührt. Sie ist sehr ruhig und einfühlsam erzählt, obwohl phasenweise viel passiert und es sehr hektisch zugeht. Wird der Wal gerettet werden? Darüber werden sich die kleinen Zuhörer sicherlich Sorgen machen. Doch es kommt in der Geschichte keinerlei Panik auf. Alle tun, was nötig ist, bis der Wal wieder zu seiner Familie zurückschwimmen kann.
Die Bilder von Guiliano Ferri gefallen mir (wie immer) ausnehmend gut. Sie wirken lebendig und geben die jeweiligen Stimmungen gut wieder. Besonders mag ich zwei Bilder. Eins, auf dem die Sonnenstrahlen hell ins Wasser leuchten und der kleine Wal ihnen entgegen schwimmt. Und ein anderes, auf dem die kleine Maria neben dem kleinen (aber für sie riesigen) Wal hockt und ihn vorsichtig berührt. Wunderschön!
Fazit: Eine berührende Geschichte über die ungewöhnliche Freundschaft zwischen einem Mädchen und einem Wal für Kinder von 3 bis 6 Jahren.
Tanja Kindel, Giuliano Ferri: Der Wal und das Mädchen. Magellan 2017. 32 Seiten, Euro 15,00, ISBN 978-3-7348-2032-8.
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Ich danke dem Verlag für das Rezensionsexemplar.