Bär baut einen Schneemann
Mitten in seinem Winterschlaf wacht Bär auf.
Als der Dieb wieder ging, trat er Bär auf die Nase. Bär erwachte.
„Mein Honig! Mein Lachs! Meine leckeren Käfereier!“, rief Bär. „Alles weg!“
Als Bär vor die Höhle geht, sieht er, dass es schneit. Oh, da ist sie wohl zu früh aufgewacht. Aber das ist die Gelegenheit, endlich einmal einen Schneemann zu bauen. Als sie ihre Schneekugel versehentlich auf den Eingang zum Hasenbau rollt, lernt sie Hase kennen, der ziemlich besserwisserisch ist. Und sehr grummelig. Bär ist sehr nett zu ihm und rettet ihn vor dem Wolf.
„Aber, Bär“, sagte Hase, „warum hast du mich gerettet, nachdem ich so gemein zu dir war?“
„Du hast mir eine Möhre geschenkt“, sagte Bär.
„Das war eine schrumpelige, schlabberige, gammelige Möhre“, sagte Hase.
„Der Gedanke zählt“, sagte Bär.
Hase wurde rot und lief davon.
Daraufhin plagt Hase das schlechte Gewissen, denn er war der Dieb.
Ob er das wieder auf die Reihe bekommt? Ja, klar!
Schlechtes Gewissen
Bär ist wirklich nett und gutmütig, aber Hase ist obermuffelig und hat nicht die geringste Lust, mit Bär einen Schneemann zu bauen. Stattdessen gibt er lieber mit seinem Wissen über Schwerkraft an und schenkt Bär eine gammelige Möhre zum Essen oder als Schneemannnase. Dass Bär ihm trotzdem hilft, als er vom Wolf verfolgt wird, kann er gar nicht nachvollziehen. In seinem Denken gibt es Leistung und Gegenleistung, kein uneigennütziges Handeln. Sein schlechtes Gewissen zwingt ihn schließlich dazu, doch etwas zu tun. Erneut erlebt er, dass Bär äußerst gutmütig ist. Deswegen macht er noch eine neue Erfahrung: Freundschaft.
Ungleiche Freunde
Die Geschichte der ungleichen Freunde ist in kurzen, leicht zu lesenden Sätzen mit viel wörtlicher Rede geschrieben. Für richtige Leseanfänger ist sie sicherlich etwas zu schwer, denn die Schrift ist nur etwas größer. Auf jeder Doppelseite gibt es Bilder in Grau- und Türkistönen.
Es gibt einige lustige Passagen, bei der Verfolgungsjagd mit dem Wolf wird es richtig spannend. Doch die nachdenklichen Momente überwiegen. Das Gerechtigkeitsempfinden der Kinder findet das Handeln des Hasen total unfair. Deswegen ist es gut, dass er später beichtet und sich entschuldigt. Ganz nebenbei lernen die Leserinnen und Leser ein wenig über Schwerkraft und über Hasenköttel (ich hatte ja keine Ahnung!).
Ich habe die beiden jedenfalls ins Herz geschlossen. Inzwischen gibt es einen weiteren Band dieser neuen Reihe.
Fazit: Zwei völlig gegensätzliche Charaktere schließen Freundschaft. Eine mal lustige, mal spannende und mal nachdenkliche Geschichte für Kinder ab 5 Jahren zum Vorlesen und Kinder ab etwa 7, die die ersten Lesehürden schon überwunden haben.
Julian Gough, Jim Field: Rotzhase & Schnarchnase. Möhrenklau im Bärenbau. Aus dem Englischen von Gesine Schröder. Magellan 2018. 112 Seiten, Euro 12,00, ISBN 978-3-7348-2820-1.
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